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IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH

Grundstücksentwässerung: IKT unterstützt Kommunen bei Beratung und Bearbeitung

Beitrag vom 01. Februar 2017
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Wohnhaus

Eigentümer ins Boot holen: Netzbetreiber übernehmen Verantwortung für das Gesamtnetz.

Alles Abwasser zur Behandlung! Immer mehr Abwassernetzbetreiber erkennen ihre Verantwortung für das gesamte Abwassernetz – also auch für die Leitungen auf den Grundstücken. Eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Eigentümern ist auf dem Weg zu einem dichten Gesamtnetz unerlässlich. Das IKT hat dazu geforscht und praktische Arbeitshilfen entwickelt.

Um die Kommunen bei ihrem Auftrag tatkräftig zu unterstützen hatte das NRW-Umweltministerium beim IKT das Forschungsprojekt „Konzeption zur Bürgerinformation und -einbindung zu privaten Hausanschlüssen“ in Auftrag gegeben. Gemeinsam mit 20 Abwassernetzbetreibern und mit Unterstützung der Mitglieder im Kommunalen Netzwerk Abwasser (KomNet) hat das IKT in zwei mehrjährigen Projektphasen recherchiert, analysiert, diskutiert, überprüft, entwickelt, überarbeitet und Schlüsse gezogen, um den Netzbetreibern Hilfsmittel mit hohem Praxisnutzen an die Hand geben zu können.

IKT-Forschungsprojekt:
Konzeption zur Bürgerinformation und -einbindung zu privaten Hausanschlüssen – Phase II

Endbericht (230 Seiten)
Kurzbericht (31 Seiten)

Wertvolle Erkenntnisse

Grafik Grundstücksentwässerung mit Rückstauschutz durch Hebeanlage

Grundstücksentwässerung ist ein komplexes Thema. Umso wichtiger sind verständliche Informationen für die Bürger.

Bei diesem umfangreichen Forschungsvorhaben wurden viele wertvolle Erfahrungen gesammelt, aus denen die Beteiligten folgende zentrale Schlussfolgerungen ziehen:

  • Bürgerinformation und -einbindung mit klarem Konzept und rotem Faden:
    Die vielfältigen technischen und rechtlichen Regeln, die beim Thema Grundstücksentwässerung zu beachten sind, müssen allen Beteiligten in verständlicher Weise und in einem klaren Zusammenhang vermittelt werden. Gefragt ist hier ein kommunales Kommunikationskonzept, das auch durch die lokale Politik getragen werden muss, um eine hohe Akzeptanz der Maßnahmen bei den Grundstückseigentümern zu erreichen.
  • Unzureichende Information provoziert Widerstände:
    Solch komplizierte rechtliche und technische Sachverhalte müssen den Grundstückseigentümern frühzeitig, verständlich, fachlich korrekt und vollständig vermittelt werden. Nur so kann Missverständnissen, Unmut und der Gefahr massiver Proteste vorgebeugt werden. Insbesondere muss dem Grundstückseigentümer durch rechtzeitige Information noch Handlungsspielraum verbleiben, um die notwendigen Maßnahmen in einem angemessenen Zeitraum planen und auch finanziell tragen zu können.
  • Konzepte entwickeln sich, mit ständig neuen Ideen:
    Einige Gemeinden haben langjährige Erfahrung im Umgang mit der Grundstücksentwässerung, so zum Beispiel schon seit Mitte der 90er-Jahre im Zusammenhang mit der Umsetzung des damaligen § 45 der Landesbauordnung. Auch in der Thematik erfahrene Netzbetreiber suchen ständig nach neuen Konzepten und Ideen zur Einbindung ihrer Bürger.
  • Vielfältige Werkzeuge und Materialien für Gemeinden vorhanden:
    Der Markt bietet ein breites Spektrum methodischer Instrumente, um Grundstückseigentümer zu unterrichten und zu beraten. Neben Flyern, Broschüren und Faltblättern bieten auch Ingenieurbüros, Agenturen und Beratungsunternehmen umfangreiche Planungshilfen, Werkzeuge und Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerinformation.
  • Unterrichtung und Beratung – mehr als nur Zustands- und Funktionsprüfung:
    Die Unterrichtung und Beratung nach § 53 Abs. 1e Landeswassergesetz NRW geht weit über die Zustands- und Funktionsprüfung hinaus. Grundstückseigentümer haben das Recht, zu weiteren Themen der Grundstücksentwässerung, wie zum Beispiel Rückstauschutz und Sanierung, Hilfestellungen von den Kommunen zu erhalten.
  • Zuverlässige Beratung verlangt belastbare Grundlagen:
    Die Diskussion mit Netzbetreibern und Grundstückseigentümern zeigt, dass ein solides und wissenschaftlich abgesichertes Wissen über die technischen und rechtlichen Zusammenhänge erforderlich ist. Klare und überzeugende Antworten und Argumente sind gefragt, um Grundstückseigentümer von der Notwendigkeit der Prüfung und Sanierung ihrer Abwasserleitungen zu überzeugen.
SAVE THE DATE!
8. Tag der Grundstücksentwässerung

22. Juni 2017 in Köln
Programm und Anmeldung demnächst hier

Werkzeuge und Arbeitshilfen

In den zwei Projektphasen wurden verschiedene Werkzeuge und Arbeitshilfen rund um die Zustands- und Funktionsprüfung sowie die Sanierung privater Abwasserleitungen recherchiert und zusammengestellt, neu entwickelt und fortgeschrieben. Unter anderem folgende praktische Arbeitshilfen:

Faltblatt Prüfverfahren

Titelseite der Broschüre

Das Faltblatt „Zustands- und Funktionsprüfung“ des NRW-Umweltministeriums

Ein wesentliches Projektergebnis in Phase II ist ein neu entwickeltes Faltblatt mit Beschreibungen der Prüfverfahren zur Zustands- und Funktionsprüfung, das zur Unterrichtung und Beratung der Grundstückseigentümer eingesetzt werden kann (Kapitel 5.6 des Forschungsberichts).
Broschüre „Zustands- und Funktionsprüfung privater Abwasserleitungen – Beschreibung der Prüfverfahren“

Faltblatt Sanierungsverfahren

Es wurde eine Broschüre mit anschaulichen, leicht verständlichen Beschreibungen der Sanierungsverfahren erstellt, das die Information und Beratung der Grundstückseigentümer zur Sanierung privater Abwasserleitungen unterstützen kann (im Forschungsbericht in Kapitel 7.7).
Broschüre „Sanierung privater Abwasserleitungen – Beschreibung der Prüfverfahren“

Netzbetreiber aus Nordrhein-Westfalen können diese beiden Broschüren kostenlos in gedruckter Form bestellen! Schicken Sie Ihre Bestellung unter Angabe der benötigten Anzahl an Gudrun Schmelzer im NRW-Umwelt­minis­terium:
gudrun.schmelzer@mkulnv.nrw.de

Bildreferenzkatalog

Bildreferenzkatalog des NRW-Umweltministeriums

Bildreferenzkatalog des NRW-Umweltministeriums

Der NRW-Bildreferenzkatalog „Private Abwasserleitungen“, der verschiedene typische Schadensbilder zeigt und jeweils wichtige ergänzende Informationen wie Schadensklassen und Sanierungszeiträume liefert, wurde grundlegend überarbeitet, an die rechtlichen und technischen Bestimmungen angepasst und vom NRW-Umweltministerium offiziell eingeführt (Kapitel 8.3). Er dient Grundstückseigentümern, anerkannten Sachkundigen und kommunalen Mitarbeitern als informative Orientierungs- und Arbeitshilfe.
NRW-Bildreferenzkatalog „Private Abwasserleitungen“

Website buergerinfo-abwasser.de

Für das NRW-Umweltministerium hat das IKT die Internetseite www.buergerinfo-abwasser.de entwickelt. Sie vermittelt Grundstückseigentümern leicht verständlich alle wichtigen Informationen rund um die Zustands- und Funktionsprüfung der Abwasserleitungen auf ihren Grundstücken.
buergerinfo-abwasser.de

KomNetAbwasser: Eine starke Gemeinschaft von Abwasserbetrieben

Leistungen im Kommunalen Netzwerk Abwasser:

  • Kostenfrei an Seminaren und Workshops im IKT teilnehmen
  • Technische IKT-Beratung zu allen Fragen der Sachbearbeitung
  • Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit, z.B. Broschüren, Flyer, Präsentationen
  • Stellungnahmen bei auffälligen Bauleistungen und Bauprodukten
  • Entlastung der kommunalen Personalkapazitäten

www.komnetabwasser.de

Städte und Gemeinden sollten bei Planung und Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen an privaten Abwasserleitungen Grundstückseigentümern Orientierung und Hilfestellung geben. Das geht am besten mit einem umfassenden Unterrichtungs- und Beratungsangebot. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, damit das Thema Überprüfung und Sanierung von privaten Abwasserleitungen auch in Zukunft bei Politik und Grundstückseigentümern auf Akzeptanz trifft.

Download des Forschungsberichts

Konzeption zur Bürgerinformation und -einbindung zu privaten Hausanschlüssen – Phase II
Endbericht (230 Seiten)
Kurzbericht (31 Seiten)

Ansprechpartner

Dipl.-Ing. Marco Schlüter
Telefon: 0209 17806-31
E-Mail: schlueter@ikt.de

 

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