Rausreißen oder reparieren?
IKT-Prüfgerät gibt Antwort
An zwei Tagen prüft das drei Mann starke Einsatzteam die Haltung an 43 Messpunkten auf einer Strecke von 450 Metern. Die Messungen erfolgen im Betrieb.
Zustandsbeurteilung vor und nach Sanierung
Die Untersuchung der Stabilität von Rohr und Boden mit dem MAC-System liefert wichtige Erkenntnisse
- für die Zustandsbeurteilung vor einer möglichen Sanierung,
- zur Festlegung der Stellen für Bohrkernentnahmen zur Festigkeitsermittlung
- und zur Auswahl des Sanierungsverfahrens.
Auch lassen sich mit dem vom IKT gemeinsam mit Eau de Paris entwickelten System Vorher-nachher-Vergleiche im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen anstellen.
Minimale Verformungen lassen auf Zustand schließen
Mit einem starken Druckzylinder wird bei den Prüfungen so viel Kraft auf die Wände des Kanals aufgebracht, bis diese sich 0,4 Millimeter auseinander bewegen. Feine Sensoren messen die entstehende Verformung im Bereich der Druckstempel und in jeweils etwa einem Meter Entfernung davor und dahinter. Diese minimale Verformung reicht aus, um unter Einbeziehung des Verformungsbilds und der eingesetzten Kraft den Zustand von Rohr und Boden zu errechnen.Um die an den Durchmesser des Kanals angepasste Verformung zu erreichen musste von Messpunkt zu Messpunkt sehr unterschiedlich viel Kraft aufgewendet werden – nämlich zwischen 10 und 70 Kilonewton pro Quadratmeter. Je weniger Kraft nötig ist, desto instabiler ist das Rohr-Boden-System.
Zerstörungsfreie Prüfmethode
Skeptiker seien beruhigt: Durch die minimale Verformung von 0,4 Millimeter bei einer Weite von 1,7 Metern wird der Kanal trotz der hohen Kräfte in keiner Weise beschädigt.„An dem ein oder anderen Messpunkt stellen wir eine räumlich sehr begrenzte Verformung fest“, berichtet IKT-Wissenschaftler Alexander Lücke, B.Eng.. „So ein Ergebnis lässt möglicherweise auf einen Hohlraum hinter der Rohrwandung schließen. Die genauen Berechnungen erfolgen, wenn wir wieder im IKT in Gelsenkirchen sind. Dann können wir genauere Angaben machen.“
Der Einsatz in Hamburg ist einer der ersten des neuen Systems nach der intensiven Entwicklungs- und Testphase. Das IKT bietet Abwassernetzbetreibern das MAC inklusive Bedienpersonal zum Einsatz in Mauerwerks- und Betonkanälen von DN 1000 bis DN 3000 an.
Die Abkürzung MAC steht übrigens für Mécanique d´Auscultation des Conduits – Mechanik zur Zustandsbeurteilung von Kanälen.
Ansprechpartner
Dipl.-Ing. Martin Liebscher
Telefon: 0209 17806-23
E-Mail: liebscher@ikt.de
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