Breitbandkabel in Abwasserkanälen – Chance oder Fluch?
Zwei in eins: Infrastrukturen teilen
Es wird also ernst, speziell für Kommunen und Abwasserbetriebe, die sich so langsam an den Gedanken gewöhnen müssen, ihre Infrastrukturen mit Telekommunikationsbetreibern zu teilen. Für Telekommunikationsbetreiber ergeben sich dadurch neue Möglichkeiten zum Ausbau der Breitbandinfrastruktur. Aber könnte es nicht sein, dass sich auch für Abwasserbetriebe neue Möglichkeiten und Chancen ergeben? Neue Märkte? Interessante Geschäftsfelder? Zusätzliche Einnahmen?
Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur
IKT-Workshop: Auseinandersetzung mit dem Thema

Großes Interesse an dem aktuellen Thema: Viele Mitarbeiter von Abwasserbetrieben informierten sich in dem Workshop.
Nächster Termin: 7.-8. Juni 2016 im IKT, Gelsenkirchen
Programm und Anmeldung
Offen für die Chancen sein
Seit jeher besteht die primäre Aufgabe eines Abwassernetzbetreibers darin, das Abwasser sicher zu entsorgen. An dieser Priorität darf sich natürlich nichts ändern. Aber die neue Situation macht nun ein Umdenken erforderlich, ermöglicht neue Perspektiven, was ein Betreiber sonst noch so alles machen kann. Wegschauen ist keine Option mehr. Deshalb sollten sich Abwasserbetriebe mit dem Gedanken anfreunden, erstens die Infrastrukturen zur Verfügung zu stellen und zweitens über weitere Chancen nachzudenken. Diese Chancen wollte das IKT nun erstmalig in einem Workshop aufzeigen und lud viele interessante Referenten zu diesem Thema ein.
Der erste IKT-Workshop speziell zu diesem Thema bot allerhand Diskussionsstoff. Mehr als 25 Teilnehmer, zum größten Teil Betreiber, lauschten den Referenten, die Begriffen wie DigiNetz, Backbone und Glasfaser erklärten. Begriffe, die in der Regel in der Abwasserbranche nicht bekannt sind, jedoch derzeit immer mehr in den Fokus rücken werden.
Geballte Kompetenz
Dr. Beyer, Geschäftsführer der GSTT e.V., brachte es auf den Punkt: Das IKT hat hier die geballte Kompetenz aus Deutschland zusammengebracht. Eine Win-win-Situation, sowohl für Referenten als auch Teilnehmer.Moderator Dr. Sissis Kamarianakis vom IKT brachte in einem Impulsvortrag zunächst alle wichtigen Aspekte zusammen: Eine lebenszyklusorientierte Betrachtung beider Assets – Kabel und Kanal – ist zwingend notwendig, denn die Betriebs- und Instandhaltungskonzepte beider Assets müssen aufeinander abgestimmt werden, in der Planung, dem Betrieb und in einer möglichen Umnutzungsphase.
Dr. Beyer sowie Michael Reiss vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg führten historische und rechtliche Aspekte auf. Wieso Breitband? Welche Förderungen sind möglich? Welche Chancen ergeben sich? Wieso kann man von alten Projekten nur lernen?
Erfahrungsberichte von Netzbetreibern

Burscheid hat es schon gemacht: Dipl.-Ing. Frank W. Grauvogel von den Technischen Werken Burscheid teilte seine Erfahrungen.
Verlegetechniken anschaulich präsentiert
Abgerundet wurde der Workshop durch die Vorstellung von fünf unterschiedlichen Verlegetechniken. Wie funktionieren das Fast-Bridensystem, die JT-Ankertechnik, BOP, SoltaLiner XTRA sowie das Kurzlinerverfahren und welche Vor- und Nachteile bieten die Systeme? Die Vorstellung der Systeme brachte den Teilnehmern einen nützlichen Überblick.
Lebhafte Diskussion

Damit man sich´s einfach besser vorstellen kann: Mehrere Verlegetechniken wurden anschaulich präsentiert.
Kabel im Kanal – Chance oder Fluch? Da sind sich noch nicht alle Abwassernetzbetreiber einig. Doch die Antwort eines Teilnehmers steht exemplarisch für die Grundtendenz: „Verschließen können wir uns dem Thema nicht, aber anscheinend ist alles mittlerweile so weit, dass wir Betreiber das ganze jetzt entspannter betrachten können.“
Weitere Workshops – jetzt anmelden!
Das Thema Kabel im Kanal ist gerade extrem heiß. Und der Workshop bot den Teilnehmern eine wertvolle Orientierung. Deshalb wird es noch weitere Workshops zu diesem Thema geben. Interessant bleibt es allemal, denn seien wir mal ehrlich: Wieso sollte es denn nicht gehen?
7.-8. Juni 2016 im IKT, Gelsenkirchen
Programm und Anmeldung
19.-20. Juli 2016 in Nürnberg
Programm und Anmeldung demnächst auf www.ikt.de/seminare
Ansprechpartner
Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Sissis Kamarianakis
Telefon: 0209 17806-42
E-Mail: kamarianakis@ikt.de
Bilder vom Workshop
- Führte durchs Programm: Moderator Dr. Sissis Kamarianakis, IKT
- Auch in Hamburg hat man schon Erfahrungen gesammelt: Dipl.-Ing. Joachim Zinnecker von HAMBURG WASSER berichtete.
- Zum Anfassen: Verschiedene Verlegetechniken wurden vorgestellt.
- Gerald Preuß erläuterte die Verlegung von Kabeln mit einem Kurzliner-System. Dabei wird das Rohr gleichzeitig saniert.
- Sprach über die Verlegung von Kabeln mit der JT-Ankertechnik: Dipl.-Ing. (FH) Ulrich Jöckel, JT-elektronik GmbH
- Reger Austausch: Der Workshop bot Gelegenheit, über Chance, Risiken und die Möglichkeiten der verschiedenen Techniken zu diskutieren.
- Dr.-Ing. Peter Gronwald, GEBR. RÖDERS AG, über die Verlegung von Kabeln mit dem System Soltaliner XTRA
Keine Kommentare