20 Jahre IKT: Fragen der Netzbetreiber im Fokus
von Artur Graf zu Eulenburg,
Chefredakteur der „bi-Umweltbau“
Außergewöhnlich und in seinen technischen Möglichkeiten einmalig war das IKT von Beginn an. Um die Rolle in Markt und Wissenschaft zu spielen, die es heute ausfüllt, vollzog das Institut einen Kurswechsel.
Mitte der achtziger Jahre herrschte Aufbruchstimmung rund um die Kanalnetze. Es war die Pionierzeit der grabenlosen Technologien zum Bau und zur Instandhaltung von Kanälen. Immer bessere Inspektionstechnologie ermöglichte ein immer genaueres Bild vom Zustand der Netze und offenbarte nicht nur Handlungsbedarf sondern auch viele offenen Fragen.Rolf Bielecki, damals bei der Hamburger Baubehörde als Leitender Baudirektor verantwortlich für den Bau der vierten Elbtunnelröhre, und Prof. Dr. Dietrich Stein von der Ruhr-Universität Bochum waren zwei prägende Persönlichkeiten in dieser dynamischen Zeit. Beide vereinten fachliche Kompetenz mit Charisma, Begeisterungsfähigkeit und Visionen. Sie entwickelten die Idee einer praxisorientierten, leistungsfähigen und einmaligen Forschungs- und Entwicklungseinrichtung, „ein Silicon Valley deutscher Infrastrukturanlagen“; so die Worte von Rolf Bielecki.
Die Grundstimmung war zu jener Zeit günstig für eine solche Idee. Allgemein gewann das Umweltbewusstsein an Gewicht und vor diesem Hintergrund stieg auch das Problembewusstsein gegenüber dem Thema Abwasser, nicht nur in der Fachwelt, sondern auch in Teilen der Öffentlichkeit und in der fachorientierten Politik und Gesetzgebung. Und vor diesem Hintergrund nahm die Idee eines solchen Institutes Gestalt an.Eine Idee wird Wirklichkeit
1992 wurde die Gesellschaft zur Erforschung der Kanalisationstechnik, GEK, gegründet. Gesellschafter waren zu einem Drittel die Stadt Gelsenkirchen, zu zwei Drittel ein Förderverein des An-Instituts der Ruhr-Universität Bochum. Mitglieder waren 22 Unternehmen aus der Branche.
Unter der Trägerschaft der GEK konnte 1993 mit dem Bau des „Institutes für Kanalisationstechnik“, IKT, in Gelsenkirchen begonnen werden. Entscheidend hierfür war nicht zuletzt die Unterstützung durch die Landesregierung NRW, und auch hier war eine Person von herausragender Bedeutung, die sich besonders für die Abwasserproblematik und für das geplante Institut engagierte: Dr.-Ing. Eckhart Treunert, zu der Zeit Referatsleiter im Umweltministerium NRW. Das Land beteiligte sich zur Hälfte an den Baukosten von insgesamt 21 Millionen D-Mark. Die zweite Hälfte wurde durch zinsgünstige Darlehen, zum Teil aus dem Gewässergüteprogramm, finanziert.
Im Herbst 1994 war es soweit: Nordrhein-Westfalens damaliger Umweltminister Klaus Matthiesen eröffnete das IKT, architektonisch anspruchsvoll gestaltet und ausgestattet mit modernsten Prüf- und Versuchseinrichtungen, darunter der bis heute weltweit einmalige Großversuchsstand, in dem auch komplexe Rohr-Boden-Systeme im Maßstab 1:1 nachgebildet und unterschiedliche Einflüsse untersucht werden können.Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Dietrich Stein standen praxis- und anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung im Mittelpunkt der Aktivitäten des IKT. Dabei war das Institut zum einen an öffentlich finanzierten Forschungsprojekten beteiligt, einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Basis der Einrichtung sollten zum anderen von der Industrie initiierte und finanzierte Projekte leisten.
Zu den spektakulärsten Aufträgen aus der Anfangszeit des IKT gehörten Untersuchungen im Vorfeld des Baus der 4. Röhre des Elbtunnels. Um die Unterwasser-Vortriebsbedingungen dieses damals weltweit größten Schildvortriebes mit Hilfe seismischer Schallwellen zu kalibrieren, wurde der Großversuchsstand mit per LKW nach Gelsenkirchen transportiertem Originalboden aus der Hansestadt gefüllt.Für Aufsehen in der Fachwelt sorgte die Entwicklung eines rechteckigen Vortriebsrohres, und noch heute werden die Ergebnisse eines Forschungsvorhabens zu den Auswirkungen des Ziehens vom Verbau bei Kanalbaumaßnahmen in offener Bauweise nachgefragt.
Kurswechsel
Die Arbeit des IKT stieß in der Fachwelt in Deutschland und auch international auf Interesse und Anerkennung. Doch die Industrie investierte nicht in dem Umfang in Forschung und Entwicklung, wie dies ursprünglich von den Verantwortlichen prognostiziert worden war. Die Folge: Dem IKT drohte eine finanzielle Schieflage.
„Das Geschäftskonzept, von der Industrie finanzierte Forschung und Entwicklung zu betreiben, ist letztendlich nicht aufgegangen. Man musste feststellen, dass die überwiegend mittelständisch und kleinbetrieblich strukturierte Branche nicht bereit und in der Lage war, genügend Projekte in einer Größenordnung zu beauftragen, wie sie für die betriebswirtschaftliche Existenz des IKT mit seiner herausragenden Ausstattung an Technik und qualifiziertem Personal erforderlich gewesen wären“, erinnert sich Roland W. Waniek.Der Ökonom kam im Januar 1999 vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung, RWI, als neuer Geschäftsführer zum IKT. Für ihn war klar: Für eine wirtschaftlich stabile Perspektive braucht das IKT eine strategische Neuausrichtung. Kerngedanke hierbei war es, die Arbeit und die Forschungsinhalte an den Problemen und Fragestellungen der Netzbetreiber auszurichten und so einen neuen Kundenkreis für die Finanzierung von Forschungsprojekten zu erschließen. Je konkreter sich der neue Kurs des IKT abzeichnete, desto schwerer fiel es Prof. Dietrich Stein, diesen neuen Weg mitzugehen. Im Jahr 2000 trennten sich Institut und Professor – in gegenseitigem Einvernehmen, wie Roland W. Waniek betont.
Neuer wissenschaftlicher Leiter wurde mit Dr.-Ing. Bert Bosseler ein Schüler von Prof. Stein, der nach seiner Promotion an der Ruhr-Universität Bochum zur Emschergenossenschaft gegangen war. Bosseler sah genau in dem neuen Ansatz den besonderen Reiz. Die Probleme und Fragen der Netzbetreiber in den Fokus einer Forschungseinrichtung zu stellen, diese Strategie weiterzuentwickeln und mit Leben zu füllen, waren für ihn die entscheidenden Argumente, den ebenfalls interessanten Arbeitsplatz bei einem großen Wasser- und Abwasserverband zu kündigen und zum IKT zu wechseln.
Mit Roland W. Waniek und Dr. Bert Bosseler an der Spitze des Institutes wurde das zunächst noch recht grob strukturierte neue Konzept weiterentwickelt und verfeinert. Faktoren identifizieren und bewerten, welche die Qualität und die Wirtschaftlichkeit des Netzbetriebes beeinflussen und auf diese Weise die Entscheidungsgrundlage für Investitionen in die Netze verbessern, so kann man das übergeordnete Ziel beschreiben.
„Hierfür ist Objektivität eine unabdingbare Voraussetzung“, begründet Waniek, weshalb die Begriffe unabhängig, neutral und gemeinnützig in der Außendarstellung des IKT eine so wichtige Rolle spielen. „Dies war auch der Grund, weshalb wir uns aus der Entwicklung von Produkten zurückgezogen haben und keine Patente halten. Denn die Neutralität gebietet es, dort, wo man prüft, vergleicht und bewertet, nicht gleichzeitig Markteilnehmer zu sein“, ergänzt Dr. Bosseler, der sich im Jahr 2010 an der Leibniz Universität Hannover habilitierte und dort seit 2014 Honorarprofessor ist.
Die Neutralität ist auch in der eigentümerrechtlichen Konstruktion des IKT verankert. Gesellschafter der gemeinnützigen GmbH sind nach einer Umstrukturierung heute zwei Fördervereine: Der Förderverein der Netzbetreiber mit etwa 140 Betreibern öffentlicher Netze hält 2/3 der Anteile, dem Förderverein mit Unternehmen aus der Industrie gehört das verbleibende Drittel.„Diese beiden Fördervereine stehen der Institutsleitung in beratender Funktion zur Verfügung, sie nehmen jedoch gemäß ihrer Statuten aktiv keinen Einfluss auf die Arbeit“, betont Prof. Dr. Bosseler. „Diese Strategie der Unabhängigkeit wird auch in der praktischen Arbeit insofern fortgesetzt, als dass die durchgeführten Projekte in der Regel auf die finanziellen Schultern vieler beteiligter Netzbetreiber verteilt werden und damit auch die Möglichkeit der Einflussnahme Einzelner reduziert ist“, ergänzt Waniek.
Testen und Prüfen
Als erstes Projekt im Rahmen der neuen strategischen Ausrichtung führte das IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur, so der nach einer Umbenennung vollständige Name, den ersten IKT-Warentest durch. Verglichen wurden Hausanschlussstutzen. Die Bandbreite der Ergebnisse erregte im Jahr 2002 in der Fachwelt nicht nur großes Aufsehen.Nachdem der erste Ärger bei den Herstellern mit schlecht bewerteten Produkten verraucht war, initiierte dieser Warentest konkret die Neu- und Weiterentwicklung und damit die Verbesserung am Markt verfügbarer Stutzen. Es war gelungen, im Dialog mit den Netzbetreibern ein zum damaligen Zeitpunkt praxisrelevantes Thema zu benennen und mit der Beteiligung von 14 Kommunen die Finanzierung des Projektes sicherzustellen. Die Ergebnisse gaben dem Markt Anstöße für Produktverbesserungen im Sinne der Netzbetreiber. Einen erfolgreicheren Auftakt der Warentest-Aktivitäten hätte sich das IKT kaum wünschen können. Inzwischen wurden in acht Warentests unterschiedliche Verfahren und Produkte untersucht, verglichen und bewertet.
Im Oktober 2004 folgte ein weiterer spektakulärer Schritt. Das IKT veröffentlichte im ersten IKT-LinerReport die Ergebnisse seiner Untersuchungen an den auf Schlauchliner-Baustellen genommenen Materialproben. Die teilweise wenig schmeichelhaften Werte waren für die Betroffenen unangenehm, denn Anspruch und Wirklichkeit stimmten in einigen Fällen nicht so überein, wie sich dies die Netzbetreiber gewünscht hätten. Entsprechend gespalten war die Resonanz auf die Veröffentlichung: Die Kritiker zogen Methodik, Neutralität und Aussagekraft des LinerReport in Zweifel, die Befürworter sahen in ihm einen Zugewinn an erforderlicher Transparenz des Marktes.
Der LinerReport wurde zu einem jährlich wiederkehrenden Ereignis und selbst Kritiker gestehen zu: Er hat die Entwicklung des Schlauchlining wesentlich beeinflusst. Die angestoßene Diskussion um die Qualitätssicherung hatte nicht nur Auswirkungen auf die Produktentwicklung seitens der Hersteller. Die Auftraggeber formulierten zusätzliche technische Vertragsbedingungen, die Prüfverfahren selbst wurden überprüft, vereinheitlicht und damit vergleichbar gemacht.Vieles von dem, was durch den LinerReport initiiert und auf den Weg gebracht wurde, ist in ein DWA-Regelwerk zum Thema Schlauchlining eingeflossen, das weit über die Grenzen Deutschlands auf Anerkennung und Interesse stößt.
Forschen
Auch in der Forschung änderten sich mit der Neuausrichtung Ansatz und Fragestellung. „Nicht die Entwicklung von Verfahren oder Produkten ist die Zielstellung. Unsere Forschungsprojekte sind an den Problemen der Betreiber ausgerichtet“, erklärt Prof. Dr. Bosseler. „Grundgedanke dabei ist es, das Zusammenwirken aller Prozesse bei Bau- und Sanierungstechniken sowie im Betrieb über den gesamten Lebenszyklus besser zu verstehen. So können wir Qualitätseinflüsse erkennen, die einerseits den Betreibern zusätzliche Handlungs- und Entscheidungsoptionen eröffnen und anderseits der Industrie Informationen für Produktverbesserungen liefern.“Auf diese Weise konnten im Rahmen eines Projektes zum Thema Rohrvortrieb im Großversuchsstand neue Erkenntnisse über die in der Rohrverbindung wirkenden Vortriebskräfte gewonnen werden. Wissen, das seitdem helfen kann, Schäden an Vortriebsrohren während des Vortriebes zu vermeiden.
Ein weiteres Beispiel sind die Untersuchungen zum Verhalten von eingebauten Schlauchlinern unter Grundwassereinfluss. Die überraschende Erkenntnis hierbei war, dass nicht nur der Außenwasserdruck den Liner belastet, sondern dass in Einzelfällen auch die Auftriebskräfte zu einem Systemversagen führen können und bei der Planung berücksichtigt werden müssen.
Praxisnah und aufschlussreich waren auch die Projekte, die sich direkt mit den Fragen des Kanalbetriebes beschäftigen. Hierzu zählen die Vorhaben, die sich mit der Kanalreinigung befassen. Dabei wurden sowohl unter dem Stichwort „bedarfsgerechte Reinigung“ die Managementsysteme als auch in technischer Hinsicht die Reinigungsfahrzeuge untersucht.„Wir beschäftigen uns in unseren Projekten mit Problemen, mit denen die Betreiber in ihrer Arbeit konfrontiert werden. Wir wollen die Ursachen herausfinden und Lösungswege aufzeigen“, so Prof. Dr. Bosseler. „Und da die zentrale Aufgabe eines Netzbetreibers das Betreiben seines Netzes ist, gehört auch das Management des Netzbetriebes in der Forschung zu unserer Kernkompetenz“, ergänzt Roland W. Waniek.
Weiterbilden
Neben den Bereichen Prüfen/Testen und Forschen bildet der Bereich Bildung eine weitere Säule des IKT. Dieser Zweig hat sich als Nebenprodukt aus dem Bereich Forschung entwickelt. „Praxisorientierte Forschung hat erst dann wirklich Sinn, wenn die Ergebnisse auch in der Praxis ankommen“, schildert Roland W. Waniek.Aus diesem Grunde wurde zum Ende eines jeden Projektes neben dem klassischen Forschungsbericht ein Seminar veranstaltet, in dem die gewonnenen Erkenntnisse vorgestellt wurden. Dabei stellte sich heraus, dass diese Tagungen nicht nur auf große Resonanz stießen, es wurde darüber hinaus die Nachfrage nach Veranstaltungen zu weiteren Themen deutlich, mit denen sich das IKT befasst. „Es war gar kein strategischer Ansatz, sich mit dem Thema Weiterbildung zu beschäftigen, es war eine Begleiterscheinung unserer praktischen Arbeit mit einer großen Portion Eigendynamik“, so Roland W. Waniek.
Inzwischen hat das breit angelegte Bildungsangebot einen bedeutenden Stellenwert. Dabei nutzt das IKT auch ganz gezielt die im Haus vorhandenen Möglichkeiten, Theorie und Praxis zu verbinden. Inhaltlich orientiert es sich an den im Institut bearbeiteten Themen.Jüngstes Angebot ist der im kommenden Jahr beginnende Ausbildungsgang zum zertifizierten Kanalbetriebsmanger, der Nachwuchskräften in Entwässerungsbetrieben die notwendigen Kompetenzen zur Wahrnehmung der breit angelegten Aufgaben des Netzbetriebes vermitteln soll.
Öffentlichkeit erreichen
Vorträge auf Fachveranstaltungen, Veröffentlichungen in der Fachpresse und die Nutzung des Internets, die mediale Präsenz nötigt selbst Kritikern des IKT Respekt ab. Zur Erfolgsgeschichte des Institutes und zum strategischen Konzept gehört die intensive und sehr professionell gestaltete Öffentlichkeitsarbeit. „Zur Aufgabe einer modernen Forschungseinrichtung, die sich mit praxisnahen Fragestellungen befasst, gehört es einfach dazu, dass die Ergebnisse unserer Arbeit von möglichst vielen wahrgenommen werden“, sagt Roland W. Waniek. „Denn nur dann entwickeln sie auch den Druck, der nötig ist, um den Markt positiv zu beeinflussen“, ergänzt Prof. Dr. Bosseler.Unter dem Stichwort „öffentliche Wahrnehmung“ darf natürlich der „Goldene Kanaldeckel“ nicht unerwähnt bleiben. Vor 12 Jahren hatte Roland W. Waniek die Idee, mit dieser jährlich verliehenen Auszeichnung besondere Leistungen engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kanalnetzbetreibern öffentliche Anerkennung und Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Gut aufgestellt
Nach 20 bewegten Jahren ist Roland W. Waniek überzeugt: Die im Jahr 2000 eingeleitete strategische Neuausrichtung hat funktioniert. „Die Instrumente unserer Arbeit sind etabliert und anerkannt. Nicht alle – wie LinerReport und Warentests – sind von allen gleichermaßen geliebt, aber das ist aus unserer Sicht nicht Erfolgskriterium. Das Entscheidende für uns ist der Zuspruch der Netzbetreiber.“Zuspruch bedeutet in dem Zusammenhang nicht nur Lob und Schulterklopfen, sondern die finanzielle Beteiligung an den Projekten. Und auf diesem Feld sieht sich der IKT-Geschäftsführer im Kurs des Institutes bestätigt. Umfang und Art, wie das IKT mit Referenten in Fachveranstaltungen eingebunden, wie es in den Fachgremien vertreten und im akademischen Umfeld vernetzt ist, sind darüber hinaus klare Anzeichen dafür, dass das Institut seinen anerkannten und mit entsprechendem Gewicht ausgestatteten Platz in der Fachwelt gefunden hat.
Der Schwerpunkt der Aktivitäten des IKT lag bisher räumlich gesehen im deutschsprachigen Raum und inhaltlich im Abwasser. Mit Blick auf die Zukunft sieht Prof. Dr. Bosseler in beiden Bereichen Möglichkeiten der Ausweitung. In den Niederlanden hat das Institut bereits eine Dependance eröffnet. Ein aktuell laufendes Projekt zum Thema Schachtsanierung ist um ein parallel organisiertes Partnerprojekt Schachtsanierung in Belgien erweitert worden. Mit Eau de Paris gibt es eine projektbezogene Zusammenarbeit und erste Kontakte in die USA entwickeln sich positiv. Auf diese Weise gelingt es dem IKT zunehmend, Netzbetreiber auch grenzüberschreitend zusammenzuführen und so das bestehende Netzwerk der Betreiber zu internationalisieren.Fachlich möchte sich das IKT zusätzlich weitere Netzbereiche erschließen. „Netzneubau findet aktuell vor allem in den Bereichen Breitbandverkabelung und Fernwärme statt“, beschreibt der wissenschaftliche Leiter interessante Betätigungsfelder. Zu beiden Themen ist das Institut bereits an Projekten beteiligt.
Ein weiteres großes Aufgabenfeld sieht Bosseler im Koordinieren der unterschiedlichen Aufgaben und Interessen der unterschiedlichen Nutzer des unterirdischen Raumes. Dazu gehören neben den verschiedenen Ver- und Entsorgungsnetzbetreibern auch die Grünflächenverwaltungen mit ihrer Verantwortung für die den Boden durchwurzelnden Bäume. Hier sieht der Professor die Kommunen als übergeordnete Instanz in der Pflicht, die Einzelinteressen im Sinne eines bürgerfreundlichen Gesamtmanagements zu organisieren und zu regeln.„Wenn wir uns darüber Gedanken machen, wie wir dieses Miteinander im Untergrund mit Blick auf den Bürger, der dies ja letztendlich komplett finanziert, besser hinbekommen, dann haben wir locker die nächsten 20 Jahre zu tun.“ Wie sich dies konkret gestalten wird, ist für Roland W. Waniek noch nicht absehbar, klar ist jedoch der Kurs des IKT: „Natürlich ist vieles, was in der Zukunft liegt, noch unbekannt. Das macht sie schließlich spannend. Für uns wird als Konstante bleiben, dass wir uns an dem orientieren, was unsere Kunden wollen, und das sind zu allererst die Netzbetreiber.“
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