Asset Management leben: International Conference im IKT

International: Teilnehmer aus vielen Teilen der Erde kamen nach Gelsenkirchen ins IKT.

International: Teilnehmer aus vielen Teilen der Erde kamen nach Gelsenkirchen ins IKT.

Überall auf der Welt werden Leitungsnetze gebaut und betrieben – unter sehr unterschiedlichen Bedingungen, mit jeweils ganz eigenen Herausforderungen. Doch es gibt immer auch Gemeinsamkeiten. An die knüpfte die englischsprachige International Conference „Infrastructure Knowledge and Technology“ im IKT an und brachte Fachleute aus der ganzen Welt zusammen – um sich auszutauschen und um voneinander zu lernen.

Teilnehmer aus Algerien, Belgien, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Griechenland, Indien, aus den Niederlanden, dem Oman, aus Österreich, Schweden und den USA machten Gelsenkirchen für drei Tage zum Nabel der Leitungsinfrastruktur-Welt.

Morning-Workshop: Statements und Diskussion

Prof. Niranjan Swarup, Direktor der Indian Society for Trenchless Technology (IndSTT)

Prof. Niranjan Swarup, Direktor der Indian Society for Trenchless Technology (IndSTT)

Landesspezifische Herausforderungen und Herangehensweisen – das stand beim Morning-Workshop am ersten Tag im Vordergrund. Sieben Repräsentanten aus sieben Ländern – von den USA bis Indien – stellten in kurzen Statements ihren Blick auf Asset Management im Leitungsbau und -betrieb dar. Asset Management wird als Lebenszyklus übergreifendes, strategisches Konzept zum Erhalt von Vermögensgegenständen aufgefasst. Kurz: Es geht um den Werterhalt der Infrastrukturanlagen.

Die sehr unterschiedlichen Sichtweisen und Ansätze wurden anschließend intensiv diskutiert. Diskussionen, die auch in den Pausen bei Kaffee, Tee und Gebäck nicht abbrachen. So lernten sich die Teilnehmer schnell kennen – ein idealer Einstieg in die Konferenz.

Wir haben zum Teil ohne Rücksicht auf den Zeitplan die Pausen verlängert, um die guten Gespräche nicht abbrechen zu lassen.
Konferenzleiter Dr.-Ing. Sissis Kamarianakis vom IKT

Afternoon-Workshop: Verbindung mehrerer Assets

Bill Busch von der IRWA aus den USA moderiert den Afternoon-Workshop.

Bill Busch von der IRWA aus den USA moderiert den Afternoon-Workshop.

Den Untergrund durchziehen viele Leitungsnetze. Deshalb kann nicht jedes Asset allein für sich betrachtet werden. Zudem teilen die Leitungen sich den Raum mit dem Wurzelwerk der Bäume – vor allem im städtischen Bereich selbst ein Asset. Am Beispiel des Themas „Vegetation und Infrastruktur“ wurden im Nachmittags-Workshop die Wechselwirkungen zweier klassischer Assets durchdekliniert. Aspekte waren:

  • Vegetation und Infrastrukturnetze – Strom-, Trinkwasser- und Abwasserleitungen
  • Niederschlagswassermanagement und Vegetation

Vortrag live übertragen aus den USA

Live-Übertragung des Vortrags aus San Diego, Kalifornien

Live-Übertragung des Vortrags aus San Diego, Kalifornien

Bill Rose und Vic Bianes von der San Diego County Water Authority mussten für ihren Vortrag besonders früh aus den Federn. Denn sie hielten ihn von San Diego aus – Ortszeit 7 Uhr morgens. Ihre Präsentation und ein Webcam-Bild aus ihrem Konferenzraum wurden live auf die Leinwand im IKT übertragen. Auch in die andere Richtung waren die Leitungen offen, Nachfragen und Diskussionen möglich.

International Symposium

Das Symposium am zweiten und dritten Tag griff internationale Trends des Asset Managements auf und verschaffte den Teilnehmern einen aktuellen Überblick über verschiedene unterirdische Infrastrukturen (Assets). Besonders spannend wurde es in der Session „Power Lines and Cables“ mit dem Thema „Breitbandkabel in Abwasserleitungen“, findet Konferenzleiter Dr.-Ing. Sissis Kamarianakis vom IKT. Hier trafen verschiedene Positionen aufeinander, technische Aspekte trafen auf rechtliche Rahmenbedingungen. Es wurde lebhaft diskutiert. Ein Thema, das auch in Zukunft noch für Gesprächsstoff sorgen wird.

Dr. Ioannis Papadakis stellte die griechische Sicht auf das Asset Management von Infrastrukturnetzen vor.

Dr. Ioannis Papadakis stellte die griechische Sicht auf das Asset Management von Infrastrukturnetzen vor.

Weitere Themen des Symposiums:

  • Trinkwassernetzwerke – Strategien für die Sanierung, technische Innovationen
  • Abwassernetzwerke – Inspektion und Sanierung großer Kanäle
  • Abwassernetzwerke – Inspektion und Zustandsbeurteilung von Druckleitungen
  • Niederschlagswasserbehandlung – Wasserrahmenrichtlinie
  • Fossile Energie – Gas- und Öl-Pipelines, Fracking
  • Fernwärme – Solar-Fernwärme

Praxisvorführungen: Technik in Aktion

Gemeinsam mit den Teilnehmern der zeitgleich im IKT stattfindenden Praxistage „Kanalsanierung und Kanalreparatur“ haben die internationalen Gäste die Praxisvorführungen besucht. Eine Gelegenheit zum Austausch mit den Ausstellern und zu Kontakten zwischen den Teilnehmern der beiden Tagungen.

Dr.-Ing. Sissis Kamarianakis, IKT, leitet durch das Programm.

Dr.-Ing. Sissis Kamarianakis, IKT, leitet durch das Programm.

Dr. Kamarianakis wertet die International Conference aufgrund des durchweg positiven Feedbacks als großen Erfolg: „Die Teilnehmer haben den Austausch über Landesgrenzen und Kontinente hinweg und den übergreifenden Aspekt in der Thematik hervorgehoben.“ Außerdem sei die Konferenz eine der seltenen Gelegenheiten zum Netzwerken mit Gleichgesinnten, die den Asset-Management-Gedanken in sich tragen, fanden die Gäste.

 

 

Sightseeing im IKT

Die Gäste aus Amerika schauen sich im IKT-Prüflabor um.

Die Gäste aus Amerika schauen sich im IKT-Prüflabor um.

Die Gäste von der IRWA, International Right of Way Association, aus den USA sind bereits einen Tag vor der Konferenz angereist. Prof. Dr.-Ing. Bert Bosseler, Wissenschaftlicher Leiter des IKT, begrüßte sie im IKT und zeigte ihnen das PRüflabor, die Versuchshalle und das IKT-Gelände.

 

 

 

Referenten

Ben Bawtree-Jobson von SiFi Networks aus Großbritannien sprach über Kabel in Abwasserkanälen.

Ben Bawtree-Jobson von SiFi Networks aus Großbritannien sprach über Kabel in Abwasserkanälen.

  • Ben Bawtree-Jobson, SiFi-Networks, Großbritannien
  • Abdelhamid Bedjou, IKT, Université de Béjaia, Algerien
  • Ton Beenen, Rioned, Niederlande
  • Vic Bianes, San Diego County Water Authority, USA
  • Prof. Bert Bosseler, IKT
  • Bill Busch, IRWA, USA
  • Viktor Eberhardt, Wintershall Holding
  • Robert Eckert, Friatec
  • Ole Eichhorst, AGFW
  • Björn Embrén, Stadt Stockholm, Grünflächenamt, Schweden
  • Lee Hamre, IRWA, USA
  • Dr. Sissis Kamarianakis, IKT
  • Erik Laurentzen von der Gemeinde Arnheim in den Niederlanden zur Inspektion und Sanierung von großen Kanälen

    Erik Laurentzen von der Gemeinde Arnheim in den Niederlanden zur Inspektion und Sanierung von großen Kanälen

    Erik Laurentzen, Gemeinde Arnheim, Niederlande
  • Ylva Lund-Weiß, Stadtentwässerung Hannover
  • Dr. Ioannis Papadakis, Griechenland
  • Mark Rieck, IRWA, USA
  • Bill Rose, San Diego County Water Authority, USA
  • Kees Snaterse, Snaterse Civiele Techniek & Management, Niederlande
  • Dr. Michaela Schmitz, BDEW
  • Klaus Schröder
  • Oliver Sokoll, Technip Germany
  • Örjan Stål, Viös, Schweden
  • Dr. Robert Stein, Stein & Partner
  • Prof. Niranjan Swarup, IndSTT, Indien
  • Danny Verhulst, Aquafin, Belgien
  • Glenn Winfree, Duke Energy, USA

Internationale Projekte: Nicht nur tagen, sondern auch tun

Abdelhamid Bedjou von der Université de Béjaia in Algerien ist zurzeit Gastwissenschaftler im IKT.

Abdelhamid Bedjou von der Université de Béjaia in Algerien ist zurzeit Gastwissenschaftler im IKT.

Aus den internationalen Kontakten des IKT erwachsen auch aktuelle Zusammenarbeiten. So ist gemeinsam mit Vlario aus Belgien ein Projekt zur Schachtsanierung gestartet worden. Und für ein gemeinsames Projekt von IKT und der niederländischen Stadt Arnheim zum Thema Abwasserdruckleitungen sind die Planungen gerade angelaufen. Zu diesem Thema forscht auch derzeit Abdelhamid Bedjou von der Université de Béjaia in Algerien als Gastwissenschaftler am IKT. Er möchte die Ergebnisse seiner Arbeit später in seiner Heimat anwenden.

Ansprechpartner

Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Sissis Kamarianakis
Telefon: 0209 17806-42
E-Mail: kamarianakis@ikt.de

 

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