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Breitband auf dem Land – Darf es auch durch den Kanal gehen?

Beitrag vom 22. Mai 2015
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Wer kennt sie nicht – die Aussage unserer Regierung hinsichtlich einer modernen und zukunftssicheren digitalen Infrastruktur? Schnelles Internet für alle bis 2018. Eine flächen­deckende Versorgung mit Breitband-Internet ist in den Ballungsräumen sicherlich zu realisieren. Aber auf dem Land?

Bis zum Jahr 2018 soll es in Deutschland eine flächendeckende Grundversorgung mit mindestens 50 Mbit/s geben.
Koalitionsvertrag 18. Legislaturperiode

Schnelles Internet – ein Standortvorteil

Besuchergruppe an IKT-Versuchsstrecke

Aufgeschlossen: Die Vertreter der NRW-Bezirksregierungen sehen die Chancen, die alternative Verlegetechniken bieten.

Laut dem TÜV Rheinland lag die Breitbandverfügbarkeit bis Mitte 2014 bei gerade einmal 64,1 Prozent für Anschlüsse größer 50 Mbit/s. Betrachtet man die Zahlen genauer, stellt man fest, dass die Verfüg­bar­keit auf dem Land für die geforderten 50 Mbit/s gerade mal bei 18,8 Prozent liegt. Grund genug also die Ärmel hochzukrempeln, die Köpfe zusammenzustecken und nach Lösungen zu suchen, damit auch in ländlichen Gebieten nicht nur Facebook und Youtube ohne Wartezeit laufen, sondern vor allem bestehende und neu zu planende Gewerbegebiete von einem modernen Datennetz mit seinen unzähligen neuen Möglichkeiten profitieren können: Ein klarer Mehrwert und Imagegewinn für jede Kommune.

Info-Treffen mit Bezirksregierungen

Aus diesem Grund initiierte das IKT unter der Leitung von Dr. Sissis Kamarianakis ein Treffen mit Vertretern von NRW-Bezirks­regierungen, um über Alternative Verlege­technologien für Breitband in unterirdischen Infrastruktur­netzen zu diskutieren. Denn erste Bezirksregierungen aus NRW haben die Möglichkeiten, die das Thema eröffnet, erkannt und fordern: Der Breitband­ausbau muss voranschreiten, und ein Blick über den Tellerrand ist zwingend notwendig.

Kamarianakis und Besucher an IKT-Versuchsstrecke

Breitband im Kanal: Dr.-Ing. Sissis Kamarianakis berichtet von den Ergebnissen der IKT-Forschung.

Um diesen Blick zu wagen, kamen jetzt zahlreiche Vertreter der Bezirks­regierungen Köln, Arnsberg, Münster und Detmold sowie ein Vertreter aus dem Hoch­sauer­land­kreis hier im IKT in Gelsenkirchen zusammen. Hinzu kam noch Gerald Preuß, Mitinitiator dieses Treffens und ein Dienstleister für das Verlegen von Breitbandkabeln in Abwasserkanälen, der die Runde mit Informationen zu den technischen Details versorgte. Außerdem brachten die IKT-Wissen­schaftler ihre Erfahrungen aus den Prüfungen zur technischen Machbarkeit mit ein, sodass sich äußerst interessante Gespräche entwickelten.

Modellprojekte müssen her

Der Tenor war einstimmig: Es müssen Modellprojekte her! Alle Vertreter der Bezirks­regierungen signalisierten ihre Bereitschaft, mögliche Förderungen zur Verlegung der digitalen Infrastruktur zu unterstützen.

Chancen und Risiken ausloten

Es ist trotz allem noch ein langer Weg. Ob Microtrenching, Kabel im Kanal oder gar in anderen Versorgungs­leitungen: Nach wie vor bestehen Vorbehalte gegenüber dieser Art der Breitbandverlegung. Das IKT nimmt diese Bedenken ernst und möchte herausfinden, wie berechtigt oder unbegründet sie sind. Deshalb untersucht das IKT diese spannenden Techniken genauer, um Chancen und Risiken auszuloten und Innovationen anzustoßen.

Technische und wirtschaftliche Untersuchungen sind ohne Weiteres durchführbar. Der rechtliche Aspekt stellt jedoch die größte Hürde dar und sollte demzufolge noch intensiver betrachtet und untersucht werden. Aber wo ein Wille, da auch Breitband im Kanal.
Dr.-Ing. Sissis Kamarianakis, Projektleiter im IKT

Ansprechpartner

Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Sissis Kamarianakis
Telefon: 0209 17806-42
E-Mail: kamarianakis@ikt.de

 

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