Breitband auf dem Land – Darf es auch durch den Kanal gehen?
Wer kennt sie nicht – die Aussage unserer Regierung hinsichtlich einer modernen und zukunftssicheren digitalen Infrastruktur? Schnelles Internet für alle bis 2018. Eine flächendeckende Versorgung mit Breitband-Internet ist in den Ballungsräumen sicherlich zu realisieren. Aber auf dem Land?
Koalitionsvertrag 18. Legislaturperiode
Schnelles Internet – ein Standortvorteil
Laut dem TÜV Rheinland lag die Breitbandverfügbarkeit bis Mitte 2014 bei gerade einmal 64,1 Prozent für Anschlüsse größer 50 Mbit/s. Betrachtet man die Zahlen genauer, stellt man fest, dass die Verfügbarkeit auf dem Land für die geforderten 50 Mbit/s gerade mal bei 18,8 Prozent liegt. Grund genug also die Ärmel hochzukrempeln, die Köpfe zusammenzustecken und nach Lösungen zu suchen, damit auch in ländlichen Gebieten nicht nur Facebook und Youtube ohne Wartezeit laufen, sondern vor allem bestehende und neu zu planende Gewerbegebiete von einem modernen Datennetz mit seinen unzähligen neuen Möglichkeiten profitieren können: Ein klarer Mehrwert und Imagegewinn für jede Kommune.Info-Treffen mit Bezirksregierungen
Aus diesem Grund initiierte das IKT unter der Leitung von Dr. Sissis Kamarianakis ein Treffen mit Vertretern von NRW-Bezirksregierungen, um über Alternative Verlegetechnologien für Breitband in unterirdischen Infrastrukturnetzen zu diskutieren. Denn erste Bezirksregierungen aus NRW haben die Möglichkeiten, die das Thema eröffnet, erkannt und fordern: Der Breitbandausbau muss voranschreiten, und ein Blick über den Tellerrand ist zwingend notwendig.
Um diesen Blick zu wagen, kamen jetzt zahlreiche Vertreter der Bezirksregierungen Köln, Arnsberg, Münster und Detmold sowie ein Vertreter aus dem Hochsauerlandkreis hier im IKT in Gelsenkirchen zusammen. Hinzu kam noch Gerald Preuß, Mitinitiator dieses Treffens und ein Dienstleister für das Verlegen von Breitbandkabeln in Abwasserkanälen, der die Runde mit Informationen zu den technischen Details versorgte. Außerdem brachten die IKT-Wissenschaftler ihre Erfahrungen aus den Prüfungen zur technischen Machbarkeit mit ein, sodass sich äußerst interessante Gespräche entwickelten.Modellprojekte müssen her
Der Tenor war einstimmig: Es müssen Modellprojekte her! Alle Vertreter der Bezirksregierungen signalisierten ihre Bereitschaft, mögliche Förderungen zur Verlegung der digitalen Infrastruktur zu unterstützen.
Chancen und Risiken ausloten
Es ist trotz allem noch ein langer Weg. Ob Microtrenching, Kabel im Kanal oder gar in anderen Versorgungsleitungen: Nach wie vor bestehen Vorbehalte gegenüber dieser Art der Breitbandverlegung. Das IKT nimmt diese Bedenken ernst und möchte herausfinden, wie berechtigt oder unbegründet sie sind. Deshalb untersucht das IKT diese spannenden Techniken genauer, um Chancen und Risiken auszuloten und Innovationen anzustoßen.
Dr.-Ing. Sissis Kamarianakis, Projektleiter im IKT
Ansprechpartner
Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Sissis Kamarianakis
Telefon: 0209 17806-42
E-Mail: kamarianakis@ikt.de
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