Highspeed-Internet aus dem Abwasserkanal
– Wie geht das?

Fahrroboter mit Bridensetzmodul

Hightech: Mit diesem Roboter werden die Brieden gesetzt.

Schnell das neueste Video auf Youtube anschauen. Mal eben den Status auf Facebook liken. Sich kurz die aktuellsten News pushen lassen. In der Stadt kein Problem. Aber wie kommt das schnelle Internet aufs Land? Eine mögliche Antwort: durch den Abwasserkanal direkt ins Haus. Viele Netzbetreiber sind allerdings skeptisch. Das IKT untersucht verschiedene Aspekte der Thematik, um ein differenziertes Bild zu erhalten.

Die IKT-Forscher gehen derzeit der Fragestellung nach, ob und wie Breitbandkabel sicher und zuverlässig in Abwasserkanälen verlegt werden können. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern werden mehrere Lösungen unter die Lupe genommen.

Aktuelles Teilprojekt: Die Gemeinde Lenningen in der Nähe von Stuttgart hat das IKT beauftragt, eine spezielle Fragestellung zu untersuchen. Funktionieren Verlegung und Betrieb von Breitbandkabeln auch in einer Leitung mit 30 Grad Gefälle?

Aus der Praxis in die Theorie und wieder zurück

Ansicht der IKT-Teststrecke

IKT-Teststrecke: Zwei 30-Grad-Bögen erschweren die Verlegung des Breitbandkabels.

Gemeinsam mit der FAST Opticom AG, die auf die Verlegung von Breitbandkabeln in Abwasserkanälen spezialisiert ist, wurde auf dem IKT-Gelände eine Teststrecke gebaut, die die Lenninger Fallleitung nachbildet.

Der Einbau des Breitbandkabels erfolgt mithilfe eines Roboters, der mit einem Briedensetzmodul und einem Magazinwagen mit 10 zu setzenden Brieden ausgestattet ist. Die aus V4A-Stahl hergestellten Brieden sind speziell zur Fixierung der FAST-Leerrohre entwickelt worden. Die Leerrohre nehmen später das Glasfaserkabel auf. Den ganzen Tag wurde gearbeitet, nachjustiert, gemessen und protokolliert. Schließlich soll das System noch im Zuge einer Hochdruckreinigung getestet werden.

Reinigung – und das mit bis zu 100 bar!

Monitor - Blick in den Kanal, verspannte Briden

Halterungen für das Leerrohr: Das Setzen der Brieden wird am Monitor kontrolliert.

In einem weiteren Schritt wird ein Dienstleister beauftragt, in der Teststrecke eine übliche Hochdruckreinigung mit bis zu 100 bar durchzuführen. Die Fragestellung lautet: Ist das System von FAST Opticom auch nach einer solchen Reinigung voll funktionstüchtig? Kann die Installation eine solche Extrembelastung aushalten?

Projektleiter Dr.-Ing. Sissis Kamarianakis, IKT: „Ein hochspannendes und vor allem kontrovers diskutiertes Thema, welches wir hier am IKT sehr stark verfolgen. Wir merken, dass viele Kanalnetzbetreiber offen gegenüber der Technik sind. Es herrscht jedoch teilweise noch Skepsis, was die Verlegung von Breitbandkabeln in Kanälen betrifft. Aber genau hier möchten wir eine Orientierung geben und das Signal senden: Keine Angst – wir erarbeiten gemeinsam Lösungen!“

Ansprechpartner

Dr.-Ing. Sissis Kamarianakis
Telefon: 0209 17806-42
E-Mail: kamarianakis@ikt.de

Weitere Bilder: Breitband im Kanal

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