Köln debattiert Zukunft der unterirdischen Infrastruktur
Bereits zum 15. Mal findet diese Fachveranstaltung statt, die von vier Institutionen getragen wird:
- ISA der RWTH Aachen
- Stadtentwässerungsbetriebe Köln
- Fachhochschule Köln
- IKT ‑ Institut für Unterirdische Infrastruktur
Den Auftakt machte Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe Köln und Präsident der DWA. Er betonte die Beutung der unterirdischen Infrastruktur im kommunalen Umfeld und stellte die Bemühungen der Kommunen um die Sanierung der Kanalisation heraus.
Kanalvermögen nimmt ab – zu wenig Investitionen
Demgegenüber meinte Dr.-Ing. Viktor Mertsch vom NRW-Umweltministerium, dass das Kanalvermögen in NRW abnimmt. Aktuelle Auswertungen zeigten, dass die Abschreibungen die Investitionen übertreffen. Somit würde per Saldo deinvestiert. Er forderte, dass sich die Bemühungen der Kommunen um die Kanalsanierung verstärkt in Bilanzen widerspiegeln müssen.
WRRL – auch in Deutschland noch viel zu tun
Dr. Helmut Blöch, ehemaliger Abteilungsleiter in der EU-Generaldirektion Umwelt und heute bei der European Water Association (EWA) tätig, gab einen Überblick der aktuellen EU-Gewässerschutzpolitik. Nach mehr als 20 Jahren seien die europäischen Gewässer auf einem guten Weg, es gäbe aber zahlreiche regionale Unterschiede, vor allem in Hinblick auf einige südwestliche und östliche Mitgliedsstaaten. Derzeit seien jedoch keine neuen Brüsseler Regulierungen in Planung, somit sei mit keinen zusätzlichen Kosten zu rechnen. Allerdings hätten aber viele Mitgliedsstaaten noch einiges zu tun, um ihre Pläne zur Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) umzusetzen, so auch Deutschland.
Kläranlage der Zukunft – Stoffe zurück gewinnen
Professor Johannes Pinnekamp von der RWTH Aachen zeigte auf, wie man sich die Kläranlage der Zukunft vorstellen muss: nämlich energieeffizienter und Ressourcen schonender. Bei letzterem ginge es dabei um die Rückgewinnung von:• Phosphor,
• Metallen und
• Faserstoffen,
die sich im Abwasser befinden.
IKT nicht nur Mitveranstalter, auch Mitgestalter
IKT-Geschäftsführer Dipl.-Ök. Roland W. Waniek moderierte den Themenblock „Großprofile“, und Prof. Dr.-Ing. Bert Bosseler, Wissenschaftlicher Leiter des IKT, führte durch das Thema Kanalbau. IKT-Wissenschaftler Dipl.-Ing. Thomas Brüggemenn sprach über Produkte zur Geruchsvermeidung. Das IKT hat dazu einen vergleichenden Warentest durchgeführt.
Im weiteren Verlauf des Kolloquiums werden in unterschiedlichen Vortragsblöcken folgende Themenschwerpunkte behandelt:• Großprofile: Inspektion und Sanierung
• Kanalbetrieb: Geruchs- und Korrosionsmanagement
• Kanalbau: Grabenloses Bauen versus offene Bauweise im innerstädtischen Raum
• Planungswerkzeuge für die Wasserwirtschaft: GIS und CAD
• Abwasserreinigung: richtige Auslegung und Dimensionierung
• Klärschlamm: Klärschlammdesintegration
• Hochwasser: Bewertung von Hochwasservorsorge
• Überflutungsvorsorge: Aussagen und Grenzen von Prognosen
• Spurenstoffe: Praxisbeispiele
• Energie: Eigenstromproduktion Alle Vorträge sind in einem Tagungsband nachzulesen, den man erhalten kann bei:
Gesellschaft zur Förderung der Siedlungswasserwirtschaft an der RWTH Aachen e.V.
ISBN 978-3-938996-74-4
Fax: 0241 80-222 85
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Bildergalerie Kölner Kanal und Kläranlagen Kolloquium 2014
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