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Starkregenvorsorge lieber anpacken als aufschieben: KomNet-Kommunen sind aktiv

Beitrag vom 26. Juli 2018
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Aufzug einer Starkregenfront über einer Stadt

Wenn Starkregen droht: Wie können sich Kommunen langfristig vorbereiten und kurzfristig schützen?

Die dunklen Wolken einer Starkregenfront, abgesoffene Autos in Unterführungen, die Feuerwehr wie sie versucht eine überflutete Straße leer zu pumpen – Dipl.-Ing. Marco Schlüter zeigt die Bilder der vergangenen Monate. Und die passenden Schlagzeilen: „Regen und Schlamm überfluten Häuser“ (Kölner Stadtanzeiger), „Wie im Katastrophenfilm“ (Lokalkompass), „Feuerwehr im Dauereinsatz“ (Westfälische Nachrichten).

Die rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der offenen Arbeitssitzung des Kommunalen Netzwerks ABWASSER kennen das zum Teil aus eigener Erfahrung. Entsprechen gedrückt ist an dieser Stelle die Stimmung im Saal. Allerdings nur kurz: „Die Treffen unseres Netzwerks sind immer lebendige Veranstaltungen, bei denen viel diskutiert und praxisnah gearbeitet wird“, versichert Schlüter, der das Netzwerk mit derzeit 55 teilnehmenden Kommunen leitet. „Und auch beim Thema Starkregen wollen die Leute lieber anpacken als Trübsal blasen.“

zur Website des Kommunalen Netzwerks

Publikum von hinten

Konzepte entwickeln: In der Starkregenvorsorge mit den Nachbarkommunen zusammenarbeiten

Entsprechend ging es bei dieser kostenfreien Informationsveranstaltung, zu dem das KomNet und das IKT auch die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus Nordrhein-Westfalen und alle Interessierten eingeladen hatten, auch vorrangig um Konzepte zur Vorsorge und zur interkommunalen Zusammenarbeit. Schlüter stellte weitere aktuelle Projekte, Arbeitshilfen und praktische Informationen aus dem Netzwerk vor:

  • Checkliste für die Bürgerberatung zu Überflutungs- und Rückstaurisiken
  • Muster-Entwässerungsantrag
  • Bochumer Baum-Rigolen: Informationen über den Aufbau
  • Aufruf: Jetzt noch bewerben für den Goldenen Kanaldeckel!

Kanalfunktionen auch bei Starkregen sichern

Spülfahrzeug bei überfluteter Straße

Kanalfunktion sichern: Schnell ausrücken, wenn’s irgendwo nicht abläuft!

Nach den jüngsten Starkregenereignissen in NRW und anderen Bundesländern mit heftigen Überschwemmungen, zahlreichen gefluteten Keller und abgesoffenen Autos gerät verstärkt die politische Dimension des Problems in den Fokus. Wird das Richtige getan? Oder kümmern sich die Kommunen zu wenig? In Zeitungsartikeln und Fernsehbeiträgen werden immer häufiger Fragen nach kommunalen Konzepten zur Starkregenvorsorge aufgeworfen. Wie kann beispielsweise die Kanalfunktion auch bei Starkregen gesichert werden?

Mirko Salomon, M.Sc. vom IKT stellte mit Blick auf diese Fragen eine „Checkliste zur Starkregenvorsorge im Kanalbetrieb“ vor. Dieser konzeptionelle Maßnahmen-Check wurde von Kanalbetrieben im KomNetABWASSER erarbeitet. Er dient zur bestmöglichen operativen Vorbereitung der Kanalbetriebe auf Starkregen sowie zur Bewältigung möglicher Krisensituationen, wenn ein außergewöhnlich extremer Starkregen viele Notfalleinsätze der Bereitschaftsdienste im Kanalbetrieb erforderlich macht. Die Ausarbeitung ist interessant für alle Kanalbetriebe in NRW und sie wird im Rahmen eines Förderprojekts des NRW-Umweltministeriums erarbeitet.

Abgleich Theorie und Praxis in Dülmen

StarkRegenCongress – SRC 2018

9.-10. Oktober 2018 in Gelsenkirchen
Programm und Anmeldung
Ausstellerinformation

Bernadette Geiger vom Abwasserwerk Dülmen lieferte den Teilnehmerinnen in ihrem Vortrag einen Praxisbericht über den Abgleich von Starkregenkarten mit tatsächlichem Starkregen. „Vieles aus den Simulationen passte mit der Realität überein“, resümierte sie. „Es waren aber auch vereinzelt Überraschungen dabei.“ Nach intensivem Austausch unter den Abwasserbetrieben wurde eine Vereinheitlichung der Starkregenkarten gefordert, damit die Karten einfacher zu verstehen sind. Einheitliche Kennzeichnungen und Farben erleichtern zudem die Kommunikation und Abstimmung über Stadtgrenzen hinweg.

Bürgerberatung zu Starkregenkarten

Bei einem Punkt waren sich die Anwesenden einig: Ohne Einbindung der Immobilieneigentümer kann Starkregenvorsorge nicht optimal funktionieren. IKT-Projektleiterin Dipl.-Ing. (FH) Kathrin Sokoll stellte deshalb das Konzept zur Starkregen-Bürgerberatung vor. Es umfasst zahlreiche Punkte von Presseartikeln über Bürgerversammlungen bis zu Beratungsterminen auf privaten Grundstücken. Alles, um die Bürger bestmöglich zu beraten und einzubinden.

Starkregenberater gewürdigt

Gruppenfoto mit Starkregenberatern

Zertifikate überreicht (v.l.n.r.): Dr. Sissis Kamarianakis (IKT), Marco Schlüter (KomNet), Stefanie Mielke (Hagen), Marcel Berg (Erkrath) und Yvonne Türks (Korschen­broich)

Um das Personal in den Kommunen fit für die Starkregenvorsorge zu machen, hat das IKT vor kurzem den Zertifikatslehrgang „Beratung und Management Starkregenvorsorge“ aufgelegt. Drei Absolventinnen des IKT-Lehrgangs kommen aus KomNet-Kommunen. Das Netzwerk würdigte die Leistung von Stefanie Mielke (Hagen), Yvonne Türks (Korschenbroich) und Marcel Berg (Erkrath). Dazu überreichten Marco Schlüter und Dr. Sissis Kamarianakis, Leiter IKT-Weiterbildung, den frischen Starkregenberatern die Zertifikate.

Lehrgang: Beratung und Management Starkregenvorsorge

12.-16. November 2018 in Gelsenkirchen
Programm und Anmeldung

„Inzwischen ist es bei allen Kommunen angekommen: Starkregen kann jeden treffen! Besser man ist vorbereitet“, sagt Schlüter. Und genau darum waren die 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus NRW-Abwasserbetrieben und Stadtverwaltungen an diesem Tag im IKT. Um vorbereitet zu sein, wenn es dann doch mal die eigene Kommune trifft. Zumindest um zu diskutieren, wie man sich richtig auf den Fall der Regenfälle vorbereitet.

Das Kommunale Netzwerk ist offen für alle Abwasserbetriebe. Informieren Sie sich! Sprechen Sie uns an!

das Kommunale Netzwerk ABWASSER im Internet

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