IKT - eNewsletter |
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eNewsletter März 2003 | |
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Forum: Bewegende Kanalreinigung im IKT Viele Firmen kommen bereits. Sie präsentieren auf dem IKT-Forum Kanalreinigung 2003 ihre neuesten Produkte. Und das äußerst aktiv: Die Produkte werden im praktischen Einsatz realistischen Praxisbedingungen ausgesetzt. Die gläsernen Versuchsstrecken des IKT lassen neue Techniken transparent werden. Das besondere Seminarkonzept hält den kompletten Nachmittag frei zum Fachsimpeln , Informieren und Kennenlernen des Marktes. Hier ein erster überblick zu dem, was Sie am 22. Mai in Gelsenkirchen erwartet� |
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IKT-Erfahrungsaustausch Grundstücksentwässerung Auf dem IKT-Erfahrungsaustausch Grundstücksentwässerung stehen die Themen Kooperationsmöglichkeiten zwischen Gemeinden und Bürgern, die Möglichkeiten zur Zustandserfassung und die Erstellung von technisch und wirtschaftlich sinnvollen Sanierungsskonzepten im Mittelpunkt... |
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Grundstückssanierung: Die Bausteine für ein Konzept Netzbetreiber stoßen bei der fortschreitenden Sanierung ihrer Kanalnetze an �Grenzen�. Denn immer öfter ist es sinnvoll und technisch notwendig, auch die privaten Anschlußleitungen in das Sanierungskonzept einzubeziehen. Natürlich werden die privaten Eigentümer maroder Anschlußleitungen von den fälligen Instandsetzungskosten zunächst überrascht. Wie können Stadt und Bürger kooperieren und diese Situation als Gewinner meistern? Die Bausteine für eine erfolgreiche Kooperation hat das IKT zusammengefasst... |
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IKT: Arbeitsschwerpunkte 2003 Auch in 2003 stehen im IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur Fragestellungen der Netzbetreiber im Mittelpunkt. Neben Neubau und Sanierung sowie entsprechenden Warentests werden Betriebsaufgaben im öffentlichen und privaten Netz sowie das Thema Durchflussmessungen bearbeitet. Zahlreiche praxisnahe Projekte unterstreichen dies... |
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IKT- Warentest: DENSO Stutzen für Anschlussleitungen aus Steinzeug ist �SEHR GUT� Das IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur hat im Auftrag der Firma DS Dichtungstechnik GmbH den DENSO Stutzen für Anschlussleitungen aus Steinzeug getestet. Der Test wurde nach dem Prüfverfahren des IKT-Warentests �Hausanschlussstutzen� durchgeführt. Das Prüfurteil ist SEHR GUT (1,0). Somit erfüllt dieser Hausanschlussstutzen die Qualitätsanforderungen der Kanalnetzbetreiber... |
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Handlungsbedarf in NRW: Sanierung, Betrieb und Hausanschlüsse Am 6. März präsentierte das IKT auf dem �Tag der Forschung� der Fachöffentlichkeit seine neuesten Forschungsergebnisse. Aus Sicht des Landes NRW referierte Umwelt-Staatssekretärin Christiane Friedrich über den Handlungsbedarf bei Kanalisationen. Priorität haben demnach nicht nur öffentliche Kanäle, sondern auch die privaten Hausanschlüsse.... |
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Schlauchrelining: Die unterschiedlichen Verfahrensvarianten Am 20. März 2003 fand in Hannover der 1. Deutsche Schlauchliner-Tag statt. Mehr als 300 Teilnehmer verfolgten Vorträge über den volkswirtschaftliche Nutzen grabenloser Sanierung, die unterschiedlichen Verfahrensvarianten des Schlauchrelinings, die Qualitätssicherung sowie über kommunale Fallbeispiele. Die Vorträge erscheinen nun auch im IKT-eNewsletter... |
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IKT/BEW-Seminar: Sanierung von Kanalisationsnetzen Heutzutage sind Sanierungskonzepte gefragt, die zwischen Wirtschaftlichkeit und Qualität zu ausgewogenen Lösungen führen. Dieses Spannungsfeld beleuchtet das Seminar "Sanierung von Kanalisationsnetzen" unter verschiedenen Aspekten: Fremdwasser, Schlauchrelining, Berstlining, Schachtsanierung, Hausanschlußstutzen und Eigenkontroll-VO. Termin: 13. Mai 2003 in Essen... |
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Der IKT-eNewsletter informiert aktuell über Aktivitäten und Forschungsergebnisse des IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur, Gelsenkirchen. Das IKT ist ein unabhängiges und gemeinnütziges Forschungsinstitut, das sich mit allen Fragen der leitungsgebundenen Wasser-, Gas- und Abwasser-Infrastruktur befasst. Der IKT-eNewsletter erscheint monatlich und ist kostenlos. Sie erhalten ihn, weil Sie sich in unseren Verteiler eingetragen haben oder weil Sie in der letzten Zeit Kontakt zum IKT hatten. Sollten Sie an einer weiteren Zusendung nicht mehr interessiert sein, so senden Sie bitte eine Mail an abmelden@ikt.de
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Bewegende Kanalreinigung im IKT
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Viele Firmen kommen bereits. Sie pr�sentieren auf dem IKT-Forum Kanalreinigung 2003 ihre neuesten Produkte. Und das �u�erst aktiv: Die Produkte werden im praktischen Einsatz realistischen Praxisbedingungen ausgesetzt. Die gl�sernen Versuchsstrecken des IKT lassen neue Techniken transparent werden. Das besondere Seminarkonzept h�lt den kompletten Nachmittag frei zum Fachsimpeln , Informieren und Kennenlernen des Marktes. Hier ein erster �berblick zu dem, was Sie erwartet. |
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Bild 1: Gl�serne IKT-Kanalpr�fstrecke |
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Erfahrungsaustausch f�r InteressierteDas IKT-Forum Kanalreinigung ist Treffpunkt f�r alle, die an der Kanalreinigung interessiert sind. Alles zum Thema Kanalreinigung - neue Informationen und gewinnbringender Erfahrungsaustausch - sind Programm. Die Mischung aus Seminar, Messe und praxisnahen, technischen Vorf�hrungen in gl�sernen Versuchskan�len ist neu und bestimmt spannend. |
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Premiere �Sp�lsack�Um nur ein Beispiel zu bringen: Die Entwicklung einer Schwallsp�leinrichtung f�r gro�e Kan�le, der sogenannte Sp�lsack, wird von der Firma HST Hydro-Systemtechnik uraufgef�hrt. Der Sp�lsack l�st vor Ihren Augen eine Schwallwelle im Kanal aus. Sie k�nnen sich unmittelbar ein Bild machen � �ber Funktion�lit�t und Effizienz. Fachleute des Unternehmens sind da und beraten Sie pers�nlich. |
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Wissenschaft trifft Praxis Das IKT-Forum Kanalreinigung setzt den Hebel an der richtige Stelle. Auf dem IKT�Forum Kanalreinigung 2003 pr�sentiert das IKT neueste Forschungsergebnisse. auf der begleitenden Ausstellung zeigen Fachfirmen innovative Produkte f�r alle Anwendungssituationen der Kanalreinigung. Mit einem Click zu den Ausstellern: �berblick �ber die ausstellenden Unternehmen |
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Faxanmeldung mit Programm |
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Grundst�ckssanierung: Die Bausteine f�r ein Konzept |
Netzbetreiber sto�en bei der fortschreitenden Sanierung ihrer Kanalnetze an �Grenzen�. Denn immer �fter ist es sinnvoll und technisch notwendig, auch die privaten Anschlu�leitungen in das Sanierungskonzept einzubeziehen. Nat�rlich werden die privaten Eigent�mer maroder Anschlu�leitungen von den f�lligen Instandsetzungskosten zun�chst negativ �berrascht. Wie k�nnen Stadt und B�rger kooperieren und diese Situation dennoch als Gewinner meistern? Die Bausteine f�r eine erfolgreiche Kooperation hat das IKT zusammengefasst. B�ndeln bringt VorteileAnstatt dem Grundst�ckseigent�mer die Reparatur seines Kanalhausanschlusses individuell zu �berlassen oder gar einzufordern, verstehen sich Netzbetreiber verst�rkt als Dienstleister. So k�nnen sie ihr Know-how zur Kanalsanierung einbringen und die B�ndelung von Einzelma�nahmen organisieren. Nur so k�nnen st�dtische Sanierungskonzepte auch ganzheitlich umgesetzt werden. Zwingt beispielsweise hohes Fremdwasseraufkommen �ffentliche Netzbetreiber zum Handeln, ist die Einbeziehung privater Anschlu�leitungen in ein ganzheitliches Sanierungskonzept unumg�nglich. Genauso bietet die B�ndelung von Einzelma�nahmen auch f�r die Grundst�ckseigent�mer Vorteile: Durch das gr��ere Bauvolumen k�nnen deutlich niedrigere Baupreise ausgehandelt werden. B�ndeln bedeutet moderieren und koordinierenNetzbetreiber, die fl�chendeckende Grundst�ckssanierungen planen, erwarten T�tigkeiten, die sich in vielerlei Hinsicht vom Alltagsgesch�ft unterscheiden. Moderieren und koordinieren stehen f�r die Macher solcher Projekte im Vordergrund. Die eigentliche Bauabwicklung bzw. die Sanierungstechnik steht im Vergleich zu einer konventionellen Tiefbauma�nahme nahezu im Hintergrund. Eine Erfahrung, die die Entw�sserungsabteilung der Stadt W�rselen bei einem Pilotprojekt zur Sanierung von 300 Hausanschl�ssen machte. Das IKT wertete die Projekterfahrungen jetzt nach allgemein �bertragbaren Ergebnissen aus. Mit dem Ziel, Netzbetreiber zu unterst�tzen, die vergleichbare Projekte zur Grundst�ckssanierung anpacken m�ssen. Dabei helfen f�nf Konzept-Bausteine, die das IKT aus den Projekterfahrungen bildete: F�nf Bausteine f�r den ProjekterfolgDie Tafel 1 zeigt einen konzeptionellen Ansatz zur B�ndelung von Grundst�ckssanierungen. Ein Ergebnis aus IKT-Erfahrungen mit Pilotprojekten aus der Praxis. Dabei steht die Kooperation mit dem B�rger, bzw. Grundst�ckseigent�mer im Vordergrund: |
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Tafel 1: F�nf Bausteine f�r die B�ndelung von Grundst�ckssanierungen |
� Situation kl�renDie Veranlassung: Der B�rger ist m�glichst von der Notwendigkeit der Hausanschlu�sanierung zu �berzeugen � dabei hilft es: Wenn der Anlass f�r die Hausanschlu�sanierung nicht nur der � 45 der Landesbauordnung ist, sondern bspw. auch die Reduzierung von Fremdwasser, ein neuer Stra�enausbau, die Beseitigung langj�hriger R�ckstauprobleme oder die Verkn�pfung der Ma�nahme mit der Hauptkanalsanierung. Kurzum - am besten startet man Pilotprojekte dort, wo tats�chlich der �Schuh dr�ckt�. Die �rtliche Satzung: Das Wasser- und Umweltrecht sowie das Baurecht erlauben dem Netzbetreiber weitreichend zu handeln. Sie k�nnen dies in ihrer �rtlichen Entw�sserungssatzung f�r die eigene Netzsituation konkretisieren. Dabei sind viele Satzungsunterschiede entstanden - die beginnen bereits mit der Trennung �ffentlicher und privater Zust�ndigkeit. In dieser Hinsicht lassen sich drei Typen grob unterscheiden (Bild 1). Bei Typ II ist die Trennlinie die Grundst�cksgrenze, es kann aber auch der Revisionsschacht auf dem Grundst�ck sein. Es vereinfacht die Projektarbeit, wenn die wichtigsten Grundz�ge der Entw�sserungssatzung nicht nur der Entw�sserungsabteilung, sondern auch der Verwaltung und der Kommunalpolitik bekannt sind. |
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Bild 1: Drei Satzungstypen - nach unterschiedlichen Zust�ndigkeitsbereichen |
Bauliche Grundlagen: Jede Bauma�nahme hat eigene Randbedingungen: Zug�nglichkeit der Anlagen, Verkehrssituation, Grundwasserhorizont, Jahreszeit, Kanall�ngen, Trassenverlauf, Tiefenlage, Nennweiten, Materialien, etc.. Dies ist bei der Auswahl der technischen Verfahren zur Kanalreinigung, Inspektion, Dichtheitspr�fung und Sanierung zu ber�cksichtigen. In vielen F�llen kann bspw. unterirdisch saniert werden. Die technischen M�glichkeiten voll aussch�pfen, das kann letztlich nur die Entw�sserungsabteilung oder das Ingenieurb�ro. � Position findenUnterst�tzung sichern: Verwaltung und Politik m�ssen Projekte zur Grundst�ckssanierung mittragen und den B�rgerkontakt suchen. Sonst besteht die Gefahr, dass der einzelne technische Sachbearbeiter mit der Projektidee personifiziert wird und allein f�r Erfolg und Misserfolg steht. Deswegen hilft es, wenn Politik und Verwaltung im Rahmen eines Gesamtkonzeptes definierte Aufgaben �bernehmen (z.B. Pressearbeit, Organisation von B�rgerversammlungen, Serienbriefe, Rechnungslegung, etc.). Dies kann im Rat beschlossen werden ebenso wie evtl. notwendige Anpassungen der Entw�sserungssatzung. Nutzen ermitteln: Diskussionen �ber die Notwendigkeit von Grundst�ckssanierungen werden klarer, wenn der jeweilige Nutzen f�r die Projektbeteiligen (B�rger, Verwaltung, Kommunalpolitik, Aufsichtsbeh�rde, Entw�sserungsbetrieb) beziffert wird. Sanierungskonzept anpassen: Die bekannten Elemente �ffentlicher Sanierungskonzepte (Zustandserfassung, Ausschreibung, Vergabe, Qualit�tssicherung, etc.) k�nnen an die Erfordernisse der Grundst�ckssanierung angepa�t werden. Dabei hilft es, die Ablauforganisation des Projektes festzulegen: Wer macht was? Wer beauftragt wen? Bild 3 stellt ein Beispiel zur Diskussion, bei dem der Netzbetreiber zwar initiiert und moderiert, aber lediglich �im B�rgerauftrag� t�tig wird. So ist das Kostenrisiko f�r den Netzbetreiber am geringsten. Im Pilotprojekt W�rselen (IKT-eNewsletter vom September 2001 und Juni 2002 LINK) zeigte sich aber auch, dass f�r Grundst�ckseigent�mer die Schadensbilder in Ihrem Kanal das �berzeugendste Argument waren, die Sanierung anzugehen. Nicht zuletzt um diese Initialwirkung zu erzielen, inspizieren einige St�dte die Hausanschl�sse im eigenen Auftrag und tragen die Inspektionskosten �ber den allgemeinen Geb�hrenhaushalt. |
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Tafel 2: Ablauforganisation f�r die B�ndelung von Grundst�ckssanierungen |
� B�rger beratenNotwendigkeit klarstellen: Im Bedarfsfall, bei undichter Leitung, besteht per Gesetz die Pflicht zu handeln, dar�ber sollte der Grundst�ckseigent�mer informiert sein. Die Akzeptanz erh�ht sich, wenn der Grundst�ckseigent�mer erf�hrt, dass auch die Nachbarn betroffen sind (z.B. durch eine B�rgerversammlung) und zeitnah aussagekr�ftige Schadensbilder von seinem Hausanschluss erh�lt (z.B. durch einen pers�nlichen Brief). Nutzen argumentieren: Die Diskussion mit dem Grundst�ckseigent�mer kann vorbereitet werden, indem der Nutzen geb�ndelter Sanierungsma�nahmen m�glichst konkret beziffert wird (Einsparpotential, Qualit�tssicherung, kurze Bauzeit, etc.). Technisch beraten: F�r die richtige Wahl des Sanierungsverfahrens, die Sicherung der Qualit�t und die strenge Abnahmekontrolle fehlt dem Grundst�ckseigent�mer im Regelfall das Know-how. An dieser Stelle k�nnen sich �ffentliche Netzbetreiber als Dienstleister pr�sentieren. Neben dem Imagegewinn besteht zudem die M�glichkeit, ein neues Gesch�ftsfeld aufzubauen. Dabei ist die B�rgerberatung bzw. Kundenbetreuung besonders wichtig. Die Tafel 3 zeigt M�glichkeiten der B�rgerberatung �ber die gesamte Zeitdauer eines Projektes. Im Gegensatz zu herk�mmlichen Ma�nahmen ist �ber die gesamte Bauzeit hoher Gespr�chsbedarf zu erwarten. Anwohner richten Ihre Fragen h�ufig auch direkt an das ausf�hrende Bauunternehmen. Die Baufirmen sind daher gut beraten, f�r solche Projekte kommunikative Mitarbeiter auszuw�hlen. |
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Tafel 3: Einbeziehung des B�rgers - Kooperation �ber alle Projektphasen |
� Bedarf erfassenTV-Inspektion/Dichtheitspr�fung: Projekte zur fl�chendeckenden Hausanschlu�sanierung ben�tigen einen Anschub. Initialz�ndung haben erfahrungsgem�� die Schadensbilder aus dem maroden Hausanschlusskanal. Wird der Grundst�ckseigent�mer mit dem maroden Zustand seines Kanals konfrontiert, w�chst die Akzeptanz sich am Projekt zu beteiligen. Ohne diese Schadensbilder f�llt jede Argumentation schwer. Deswegen hilft es: Wenn die Kosten f�r die erste Zustandserfassung und �bewertung von privaten Hausanschl�ssen durch die allgemeinen Abwassergeb�hren finanziert werden k�nnen und wenn dies auch durch die Entw�sserungssatzung gest�tzt wird. Kostensch�tzung: Der B�rger fragt als erstes: �Was soll denn das Kosten? Auf Grundlage der Voruntersuchung kann eine Ausschreibung mit einem anschlu�bezogenen Sanierungsvorschlag erarbeitet werden. Durch die Ausschreibung in einem Gesamtpaket ist es m�glich, hochwertige Sanierungstechniken kosteng�nstig einzusetzen. Sanierungsvorschlag: F�r die Sanierungsplanung ist die Qualit�t der TV-Untersuchungen von erheblicher Bedeutung. Hierbei ist die Erfassung aller Richtungs�nderungen entscheidend, insbesondere der B�gen und Abzweige in der Hausanschlussleitung. Hier entscheidet sich, ob unterirdischen Verfahren eine Alternative zum herk�mmlichen Aufgraben und Erneuern sein k�nnen. Deswegen sind qualifizierte Angebote von Sanierungsfirmen letztlich erst nach Sichtung der Inspektionsvideos m�glich. � Dokumentierenanschlu�bezogene Datenhaltung: Im Rahmen der organisatorischen und technischen Umsetzung der geb�ndelten Einzelma�nahmen entstehen zwangsl�ufig gro�e Datenmengen. Aufgrund der Vielzahl der Informationen verschiedenster Art ist die Speicherung und Auswertung dieser Daten in einer zentralen Datenbank sinnvoll. Jegliche Anfragen von den Projektbeteiligten k�nnen dann zeitnah und vollst�ndig, auf den Anschluss bezogen, beantwortet werden. Dies setzt allerdings eine kontinuierliche Datenerfassung voraus. Zuallererst sollten die wesentlichen Daten der Voruntersuchungen und Hausakten in die Datenbank aufgenommen werden, um fr�hzeitig die Datenstruktur zu entwickeln. Neben der Struktur der Datenbank ist die Verantwortlichkeit f�r die Einzeldaten zu kl�ren. Durch diese fr�hzeitige Festlegung werden Doppelinformationen und Redundanzen vermieden. Die Erfahrung im Pilotprojekte zeigte, dass es vorteilhaft ist, wenn die Verantwortung f�r die Datenhaltung die �rtliche Bauleitung (evtl. Ingenieurb�ro) tr�gt. Neben den technischen Informationen sind auch die Protokolle der einzelnen B�rgeranfragen aufzunehmen. Eine hausanschlussbezogene Dokumentation s�mtlicher Anfragen bzw. Gespr�che ist hilfreich. Ein Beispiel f�r die Struktur einer Datenbank zeigt Tafel 4. |
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Tafel 4: Beispiel f�r die Struktur einer Datenhaltung |
vollst�ndige Abnahmeunterlagen: Der wichtigste Qualit�tsnachweis ist die Dichtheitspr�fung. �ber die Dichtheit der Hausanschlussleitung ist bei Neubau und Sanierung ein Nachweis erforderlich. Das ausf�hrende Unternehmen und der sachverst�ndige Pr�fer sollten dem Eigent�mer die sachgerechte Durchf�hrung der Arbeiten und die Dichtheit der Anlage auf einem Formblatt schriftlich best�tigen. Dar�berhinaus sollte jeder Eigent�mer ein Videoband von der TV-Inspektion vor und nach der Sanierung erhalten. Der Sanierungserfolg mu� f�r den Eigent�mer sichtbar sein. Gespr�che notieren: Bei der Abwicklung von Projekten mit vielen Grundst�ckseigent�mern ist viel zu kl�ren und abzustimmen. Intensive Kommunikation ist notwendig. Vieles wird auf kurzem Weg m�ndlich abgestimmt. Schriftliche Gespr�chsprotokolle helfen Mi�verst�ndnisse zu kl�ren. FAZIT: Vor dem Hintergrund des �bergeordneten Zieles � gesamtheitliche und nachhaltige Sanierung des �ffentlichen und privaten Netzes- f�llt das abschlie�ende Fazit der Pilotma�nahme leicht. Wenn der Netzbetreiber sich als b�rgernaher Dienstleister versteht, k�nnen bei der B�ndelung von Ma�nahmen der Hausanschlu�sanierung viele positive Ergebnisse erzielt werden. Diese m�ssen jedoch auch von Politik und Verwaltung immer wieder kommuniziert werden, damit der technische Sachbearbeiter nicht allein und pers�nlich f�r den Erfolg der Ma�nahme in der �ffentlichkeit steht. |
Richten Sie bitte Ihre Anfragen an: Dipl.-Ing. Marco Schl�ter |
IKT: Arbeitsschwerpunkte 2003
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Auch in 2003 stehen im IKT � Institut f�r Unterirdische Infrastruktur Fragestellungen der Netzbetreiber im Mittelpunkt. Neben Neubau und Sanierung sowie entsprechenden Warentests werden Betriebsaufgaben im �ffentlichen und privaten Netz sowie das Thema Durchflussmessungen bearbeitet. Zahlreiche praxisnahe Projekte unterstreichen dies. ZielgruppeDas wesentliche Merkmal aller IKT-Projekte - sei es in Forschung, Pr�fung oder Beratung - ist die Ausrichtung auf die Zielgruppe der Netzbetreiber. Pr�fprogramme und Verfahrens�entwicklungen sowie Planungs- und Betriebsempfehlungen orientieren sich stets an deren Erfahrungen und Bed�rfnissen. Hersteller, Dienstleister und Bauunternehmen nutzen dies als Ausgangslage zur Entwicklung marktf�higer Produkte. Eine sichere, kosteng�nstige und dauerhafte unterirdische Leitungsinfrastruktur bei angemessenen Preisen ist das gemeinsame Ziel. Neubau und SanierungDie Forschungsaktivit�ten in diesem Themenbereich konzentrieren sich in 2003 auf die Entwicklung von Bauprodukten und Verfahren, Berechnungsmethoden und Ma�nahmen zur Qualit�tssicherung. In diesem Zusammenhang sind hervorzuheben:
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Bild 1: Stahlbetongro�rohre f�r die offene Bauweise |
BetriebDieser IKT-Schwerpunkt wird in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Eine Vor-Ort-Umfrage des IKT bei den 396 Netzbetreibern in Nordrhein-Westfalen best�tigten den besonderen Druck, den die heutigen rechtlichen Vorgaben zum Betrieb der Netze auf die Betreiber aus�ben. Fragestellungen der Reinigung und Inspektion der Kan�le stehen dabei im Vordergrund und wurden vom IKT entsprechend aufgegriffen:
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Bild 2: Vorflutsicherung mit der Ejektord�se |
Grundst�cksentw�sserungDieses Thema gewinnt durch steigende rechtliche Anforderungen an Bedeutung. Neben den aktuellen Entwicklungen auf DIN- und EN-Ebene sind insbesondere die Eigenkontroll-Verordnungen und Bauordnungen der L�nder zu nennen. Die vom �ffentlichen Abwassernetz in erheblichen Ma�e abweichenden Bau- und Betriebsbedingungen privater Leitungen fordern neue technische L�sungen. Hier setzen die IKT-Projekte an und f�rdern die Markttransparenz in den kritischen Bereichen:
Dar�ber hinaus werden in Zusammenarbeit mit Wohnungsbaugesellschaften und Fach�vereinigungen praxisnahe Hinweise zur Qualit�tssicherung erarbeitet. Eine besondere Bedeutung hat die IKT-Unterst�tzung bei Netzbetreibern, die ihren B�rgern im Zuge �ffentlicher Sanierungs�ma�nahmen eine Kooperation zur gemeinsamen Sanierung des �ffentlichen und privaten Netzes anbieten wollen. WarentestsNeben Markterhebungen spielen vergleichende Produktpr�fungen eine besondere Rolle zur Schaffung von Markttransparenz f�r die Netzbetreiber. Auf Grundlage des Know-hows der IKT-Pr�fstelle (DiBT-anerkannt) und den Erfahrungen aus dem ersten, �u�erst erfolgreichen IKT-Warentest �Hausanschluss-Stutzen� werden weitere Produktgruppen gemeinsam mit interessierten Netzbetreibern untersucht:
Weitere Themen, insbesondere aus dem Bereich Neubau, kommen ggfls. hinzu. Die Pr�fprogramme werden sich wiederum an den Anforderungen der Netzbetreiber ausrichten. |
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Bild 3: IKT-Gro�versuchstand |
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Bild 4: IKT-Warentest Stutzensanierung im Gro�versuchstand |
DurchflussmessungenDieses Thema gewinnt im Abwasserbereich auf Grund rechtlicher und wirtschaftlicher Zw�nge zunehmend an Bedeutung. Das IKT wird in 2003 insbesondere die folgenden Schwerpunkte verfolgen:
Im Zuge der Novellierung der Selbst�berwachungs-Verordnung f�r Kl�ranlagen in NRW wird auch eine entsprechende IKT-Pr�fstelle �Durchflussmessungen� aufgebaut. |
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Bild 5: Durchflussmessungen: Mitarbeiter der IKT-Pr�fstelle beim Einsatz vor Ort |
AusblickDie o.a. Schwerpunkten werden auch in 2003 um weitere Themen erg�nzt, hierzu geh�rt z.B. das Ph�nomen Wurzeleinwuchs, die Dichtheitspr�fung an Sch�chten und die Vorflutsicherung an D�kern. Dar�ber hinaus werden im IKT in den n�chsten Jahren auch verst�rkt Fragen alternativer Bau- und Rohrwerkstoffe, wie z.B. bei Kunststoffrohren, aufgegriffen. Praxisnahe Pr�fungen zum Erkennen der relevanten Versagensmechanismen stehen dabei im Vordergrund. |
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Bild 6: Wurzeleinwuchs in Rohrverbindungen |
Die IKT-Pr�fstelle Durchflussmessungen wird nach Abschluss der Vorbereitungsphase ab Mitte 2003 ihr gesamtes Leistungsspektrum in NRW anbieten. Die IKT-Pr�fstelle Bauprodukte wird ihr Leistungsspektrum um die Pr�fung wasserdurchl�ssiger Fl�chenbel�ge erweitern. Auch in den kommenden Jahren werden �konomische Stellungnahmen, z.B. zur Struktur und Entwicklung der Wasser- und Abwasserwirtschaft, die Forschungsarbeiten des IKT abrunden. Dar�ber hinaus finden kaufm�nnisch-technische Wechselwirkungen stets eine besondere Ber�cksichtigung in den Forschungsarbeiten des IKT. Aktuelle IKT-Entwicklungen und Erfahrungen der Netzbetreiber werden in 2003 u.a. auf folgenden IKT-Foren diskutiert: 26.03.2003 IKT-Forum Hausanschluss-Stutzen 2003 22.05.2003 IKT-Forum Kanalreinigung 2003 26.06.2003 IKT-Erfahrungsaustausch Grundst�cksentw�sserung 2003 17.07.2003 IKT-Forum S�wVKan 2003 18.09.2003 IKT-Forum Rohr 2003 06.11.2003 IKT-Forum Fremdwasser 2003 |
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Bild 7: Foren im IKT |
Weitere Informationen �ber laufende Projekte im IKT � Institut f�r Unterirdische Infrastruktur sowie Endberichte abgeschlossener Projekte erhalten Sie unter www.ikt.de. Ansprechpartner:
Dr.-Ing. Bert Bosseler |
IKT-Warentest: DENSO Stutzen f�r Anschlussleitungen aus Steinzeug ist �SEHR GUT�
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Das IKT � Institut f�r Unterirdische Infrastruktur hat im Auftrag der Firma DS Dichtungstechnik GmbH den DENSO Stutzen f�r Anschlussleitungen aus Steinzeug getestet. Der Test wurde nach dem Pr�fverfahren des IKT-Warentests �Hausanschlussstutzen� durchgef�hrt. Das Pr�furteil ist SEHR GUT (1,0). Somit erf�llt dieser Hausanschlussstutzen die Qualit�tsanforderungen der Kanalnetzbetreiber. Bereits im Januar 2003 wurde der Test des DENSO Stutzens f�r PVC-Leitungen abgeschlossen und mit GUT (2,3) bewertet. Nun liegen auch die Testergebnisse des DENSO Stutzens f�r Steinzeug-Leitungen vor. |
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Bild 1: DENSO Stutzen f�r Anschlussleitungen aus Steinzeug: IKT-Pr�furteil SEHR GUT (1,0) | Bild 2: DENSO Stutzen f�r Anschlussleitungen aus PVC: IKT-Pr�furteil GUT (2,3) | ||
Das Pr�fprogramm wurde im Rahmen des IKT-Warentests �Hausanschlussstutzen� gemeinsam mit 14 Netzbetreibern entwickelt. Dieses wissenschaftlich fundierte und gleichzeitig praxisorientierte Pr�fprogramm hat drei Schwerpunkte: Herstellerinformationen, Systempr�fungen und Baustellen-Untersuchungen. Der Endbericht des IKT-Warentests �Hausanschlussstutzen� mit detaillierter Beschreibung des Pr�fprogramms kann von der IKT-Homepage geladen werden: IKT-Warentest
Pr�fprogramm und BewertungIm Rahmen der drei Pr�fungsschwerpunkte wurde der DENSO Stutzen f�r Anschlussleitungen aus Steinzeug zahlreichen Pr�fungen unterzogen und bewertet; Empfehlungen zur Verbesserung wurden gegeben.
Herstellerinformationen:
Systempr�fungen: |
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Bild 3: Bohrvorgang |
Bild 4: Einbau des Stutzens |
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Seitens des Herstellers wird ein einzuhaltender Durchmesser f�r die Bohrl�cher von 181 bis 182 mm vorgegeben. Gerade die Einhaltung der Bohrlochtoleranzen ist unter Baustellenbedingungen ein hoher Anspruch. Der Einfluss von Toleranzabweichungen auf die Dichtheit der Stutzen sowie die Komplexit�t des Einbaus wurden �berpr�ft. Anschlie�end wurden die Auswirkungen folgender betrieblicher Belastungen auf den DENSO Anschlussstutzen erfasst: - Abwinkelung der Anschlussleitung, - Scherlast auf die Anschlussleitung, - Hochdruckreinigung der Hauptrohre, - Einsatz einer Kettenschleuder in den Hauptrohren, - Schwefels�urebef�llung der Hauptrohre. Nach Einbau und den jeweiligen betrieblichen Belastungen wurden die DENSO Anschlussstutzen mit Wasser�berdruck auf Dichtheit gepr�ft. Die Ergebnisse dieser Wasser�berdruckpr�fungen spielen in der Bewertung die entscheidendste Rolle. |
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Bild 5: Hochdruckreinigung der Rohre | Bild 6: Rotierende Kettenschleuder im Betonrohr | ||
Baustellen-Untersuchungen: Testergebnis �SEHR GUT�Die neuentwickelte Einbauanleitung ist �bersichtlich, verst�ndlich und parallel zum Text bebildert. Die vorgelegten Pr�fzeugnisse belegen die Durchf�hrung zahlreicher, sehr umfangreicher Pr�fungen. Bei den Bohrungen kam es zu Abweichungen von bis zu 1,1 mm von dem vorgegebenen Bohrlochdurchmesser. Die Dichtheitspr�fungen nach Einbau wurden bestanden. Somit konnte kein direkter Zusammenhang zwischen Abweichungen von dem vorgegebenen Bohrlochdurchmesser und dem Verlust der Dichtwirkung des Anschlussstutzens festgestellt werden. Alle Dichtheitspr�fungen nach Einbau, Abwinkelung, Kurzzeitscherlast, Hochdrucksp�lungen, Einsatz der Kettenschleuder und Schwefels�urebef�llung wurden bestanden. Lediglich nach der Langzeitscherlast war der getestete Stutzen undicht. Die Hochdrucksp�lungen und der Einsatz der Kettenschleuder f�hrten zu leichten Sch�den an den Stutzen. Der Stutzen ist bei fachgerechtem Einbau dicht und widersteht den Belastungen. Einzige Einschr�nkung hierbei ist das Ergebnis der Dichtheitspr�fung nach Langzeitscherlast. Der Stutzen ist f�r Baustellen-Bedingungen sehr gut geeignet. Vor dem Einbau ist auf ein sauberes Bohrloch zu achten. Die Handhabbarkeit des Stutzens wird als sehr einfach eingesch�tzt. Die Ergebnisse der Dichtheitspr�fungen und die Auswertung der Herstellerangaben f�hren beim DENSO Stutzen f�r Anschlussleitungen aus Steinzeug zu der Pr�fnote SEHR GUT (1,0). Verbesserungspotential ergibt sich f�r den Stutzen lediglich aus der mangelnden Widerstands�f�higkeit gegen�ber Langzeitscherlast. IKT-Warentest im InternetDie Hersteller von Hausanschlussstutzen haben die M�glichkeit ihre verbesserten oder neuen Stutzenmodelle einem Test nach dem Pr�fprogramm des IKT-Warentests �Hausanschlussstutzen� zu unterziehen. Die Ergebnisse der Tests werden laufend auf der IKT-Homepage ver�ffentlicht, so dass Netzbetreiber jederzeit die Qualit�ten der aktuell im Markt angebotenen Hausanschluss�stutzen einsehen und vergleichen k�nnen: IKT-Warentest �Hausanschlussstutzen�
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Richten Sie bitte Ihre Anfragen an:
Dipl.-Ing. Gunter
Kaltenh�user |
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Bild 1: IKT - Institut f�r Unterirdische Infrastruktur |
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Bild 3: Darstellung Kanalisation |
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Bild 4 und 5: Schadensbilder |
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Bild 6 und 7: Arbeiter bereiten die n�chste Hausanschlusssanierung vor |
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Schlauchrelining: Die unterschiedlichen Verfahrensvarianten
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Am 20. M�rz 2003 fand in Hannover der 1. Deutsche Schlauchliner-Tag statt. Mehr als 300 Teilnehmer verfolgten Vortr�ge �ber den volkswirtschaftliche Nutzen grabenloser Sanierung, die unterschiedlichen Verfahrensvarianten des Schlauchrelinings, die Qualit�tssicherung sowie �ber kommunale Fallbeispiele. Die Vortr�ge dieser von Franz Hoppe, Hamburger Stadtentw�sserung, initiierten Veranstaltung erscheinen nun auch im IKT-eNewsletter, nachdem sie in der Kongre�ausgabe der bi-UmweltBau erschienen sind. Den Anfang macht der Vortrag von Dipl.-Ing. Christian Schulz, Hamburger Stadtentw�sserung:
Die unterschiedlichen Verfahrensvarianten des Schlauchrelinings
Darstellung der
Verfahren Licht / Wasser / Dampf Einleitung Seit 30 Jahren werden in Europa Abwasseranlagen mit dem Schlauchlining-Verfahren saniert. Englische Ingenieure haben in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts �berlegungen angestellt, die bauliche Substanz von Kan�len zu erhalten. In London befindet sich das �lteste, �ber 160 Jahre alte Abwassernetz in Europa. Das starke Verkehrsaufkommen in der Metropole und die zahlreichen Fremdleitungen in den Stra�enquerschnitten sowie die finanziellen Aspekte erforderten ein Bauverfahren mit m�glichst wenig Aufgrabungen. Ein weiterer wichtiger Faktor f�r die Entwicklung eines Sanierungsverfahrens war der bauliche Zustand der Abwasserkan�le. Der englische Ingenieur Eric Wood entwickelte ein Verfahren, bei dem s�mtliche Arbeiten zur Erstellung eines neuen, tragf�higen Rohres im Altrohr von den vorhandenen Einsteigesch�chten ausgef�hrt werden konnten. Beim Schlauchlining-Verfahren wird ein mit Kunstharz getr�nkter Schlauch-Gewebetr�ger im Altrohr positioniert und vor Ort ausgeh�rtet. Dabei wird das Altrohr als Schalung genutzt. Es entsteht ein muffenloses Kunststoffrohr, das in dem bestehenden Kanal formschl�ssig anliegt. Das erste Schlauchlining-Verfahren wurde 1971 als Insituform-Verfahren in London durchgef�hrt. Das Thema Kanalsanierung ist heute f�r viele kommunale und private Netzbetreiber eine wesentliche Aufgabe, f�r die weiterhin betr�chtliche Finanzmittel aufgewendet werden m�ssen. Laut ATV-Umfrage �Zustand der Kanalisation� des Jahres 2001 sind 17 % der �ffentlichen Kanalisation kurz- bzw. mittelfristig sanierungsbed�rftig. F�r die Sanierung dieser Sch�den m�ssen rund 45 Mrd. EUR veranschlagt werden. Definition Schlauchlining Das Grundkonzept aller Schlauchlining-Verfahren besteht darin, einen mit Reaktionsharz getr�nkten Schlauch mit der L�nge und dem Innendurchmesser des Altrohres durch die Einsteigesch�chte in den Kanal einzuziehen oder einzukrempeln. In dem Kanal wird der Schlauch durch Luft- oder Wasserdruck an die Rohrwandung gepresst und je nach Verfahren zu einem Liner mit definierter Statik ausgeh�rtet. Nach der DIN EN 752-5 �Entw�sserungssysteme au�erhalb von Geb�uden� entsprechen die Anforderungen an einen sanierten Kanal einem neuen System. Der Kanal muss dicht gegen Abwasser sein, betriebssicher, eine hydraulisch ausreichende Leistungsf�higkeit besitzen sowie gegen Abrieb und Hochdruckreinigung resistent sein und den statischen Belastungen entsprechen. Sanierungen von Rohrleitungssystemen werden gem�� der europ�ischen Norm, Entwurf prEN 13689 (1999) �Leitfaden zur Klassifizierung und Planung von Kunststoff-Rohrleitungssystemen f�r Renovierung� in Technikfamilien eingeteilt:
Im folgenden wird ausschlie�lich die Technikfamilie Renovierung betrachtet. Der Begriff Renovierung ist gem�� der Norm prEN 13689 definiert: �Ma�nahmen zur Verbesserung der aktuellen Funktionst�chtigkeit eines bestehenden Rohrleitungssystems durch den Einbau eines Lining-Systems, unter vollst�ndiger oder teilweiser Einbeziehung der urspr�nglichen Rohrsubstanz.� Zu der Renovierung von �berwiegend erdverlegten, drucklosen Abwasserkan�len und �leitungen (sogenannte Freispiegelleitungen) im �ffentlichen und nicht�ffentlichen Bereich geh�rt u.a. das �vor Ort h�rtende Schlauch-Lining�. Verfahren der SchlauchinstallationDie Unterschiede der Schlauchliner-Verfahren liegen im wesentlichen in den zum Einsatz kommenden Materialien, dem Einbau (Verfahren der Schlauchinstallation) und dem System der Aush�rtung der Reaktionsharze. Die Verfahren der Schlauchinstallation unterscheiden sich wie folgt: Inversionsverfahren Bei den Inversionsverfahren bzw. Umst�lpverfahren wird der Schlauchanfang mit einem Stahlbogen oder -kragen im Schacht vor der Rohr�ffnung des zu sanierenden Kanals positioniert. Mit Hilfe eines entsprechenden �berdrucks (verfahrensbedingt zwischen 0,5 und 2 bar) wird das geharzte Schlauchmaterial kontinuierlich durch Wasserdruck bzw. Druckluft in den Kanal eingekrempelt. |
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Abbildung 1: Darstellung Inversionsvorgang, in Anlehnung Deutsches Institut f�r Bautechnik (DIBt) |
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Einziehverfahren Beim Einziehverfahren wird das geharzte Schlauchmaterial mittels Seilwinden vom Schacht aus in den zu sanierenden Kanal eingezogen. Um den Schlauch zu sch�tzen werden, vor dem Einziehvorgang z.B. Gleitfolien in die Sohle des Kanals eingebaut. Anschlie�end wird der Schlauch mit Wasser oder Druckluft aufgestellt und gegen die Wandung des Altrohres gepresst. |
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Abbildung 2: Darstellung Einziehverfahren, in Anlehnung DIBt |
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Einzieh- und InversionsverfahrenEine Kombination der Einzieh- und Inversionstechnik wird bei gr��eren und dickeren Schlauchlinern eingesetzt. Die eigentliche Wanddicke des Schlauches wird geteilt und in zwei Arbeitsschritten eingebaut. Der erste Schlauch wird vom Schacht in den zu sanierenden Kanal eingezogen. Der zweite Schlauch wird mittels Wasserdruck in den Kanal inversiert. Dadurch werden beide Schl�uche formschl�ssig an die Rohrwandung gepresst. Typischer Wandaufbau der SchlauchlinerDie Schlauchliner der am Markt �blichen Verfahren bestehen aus verschiedenen Werkstoffen. Die einzeln Bestandteile geh�ren, je nach Verfahren, zum Endprodukt �Liner� oder sind nur Einbauhilfen. Die folgende Kurz�bersicht der Werkstoffe beschreibt und erl�utert die Materialien einer typischen Linerwandkonstruktion von �innen nach au�en�: |
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Abbildung 3: Beispiel Liner im Mauerwerkskanal |
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Einsatzbereiche des Schlauchlining-VerfahrensMit dem Schlauchlining-Verfahren sollen schadhafte Abwasserkan�le renoviert werden, um eine weitere Schadensentwicklung zu vermeiden und somit die �Lebensdauer� der Kan�le zu verl�ngern. Der bauliche Zustand des Kanals und die �rtlichen Randbedingungen sind von ma�geblicher Bedeutung f�r die Durchf�hrbarkeit eines Schlauchlining-Verfahrens. Aus dem Schlauch wird ein statisch tragf�higes, biegeweiches Kunststoffrohr. Daf�r sind der Zustand des Altrohres sowie der anstehende Boden von entscheidener Bedeutung. Die folgenden Tabelle beschreibt einige Kriterien der Einsatzbereiche des Schlauchlining-Verfahrens:
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Quelle: Ausz�ge aus dem Anforderungsprofil Schlauchrelining (HSE) Baustellenablauf Schlauchlining-VerfahrenF�r die Durchf�hrung eines Schlauchlining-Verfahrens sind eine Reihe von Vorarbeiten an den Abwasseranlagen erforderlich. Die Qualit�t der Vorarbeiten haben einen wesentlichen Einfluss auf den Erfolg der Renovierung. F�r die Beurteilung des baulichen Zustandes der Kan�le m�ssen aussagef�hige Inspektionsergebnisse vorliegen. F�r die Durchf�hrung von Schlauchlining-Verfahren f�r die Renovierung von defekten Abwasserleitungen werden i.d.R. die folgenden Arbeitsschritte bei allen am Markt �blichen Anbieter ausgef�hrt:
H�rtungsverfahrenGenerell k�nnen bei den H�rtungsverfahren der Harzsysteme (duroplastische Harze) drei H�rtungmechanismen unterschieden werden.
Warmh�rtung - Aush�rtung mit hei�em WasserBei den Schlauchlining-Verfahren der �Gruppe� Warmh�rtung wird der Prozess der Aush�rtung des Harzsystemes durch die W�rme des hei�en Wassers ausgel�st.�ber mobile Heizanlagen wird das f�r den Einbau bzw. das Aufstellen des Liners verwendete Wasser auf eine Reaktionstemperatur zwischen ca. 60 und 95 � C erw�rmt und �ber ein eingebautes Schlauchsystem zirkuliert. Die Dauer dieses Vorganges ist abh�ngig von der Dimension und der Einbaul�nge des Schlauches. Vor dem eigentlichen Sanierungsablauf auf der Baustelle wird im Werk der entsprechende Schlauch konfektioniert und mit Harz getr�nkt. In Abh�ngigkeit der geforderten Wanddicke wird aus mehreren Lagen Synthesefaserfilz ein Schlauch gen�ht, der im Umfang etwa 7 % kleiner ist als der zu sanierende Querschnitt. Die Impr�gnierung erfolgt in einer Vakuumanlage, so dass die im Filz befindliche Luft (ca. 85 %) herausgezogen wird. Der so im Werk unter genau definierten Randbedingungen gefertigte Schlauch wird gek�hlt zur Baustelle transportiert. Zuerst wird in den schadhaften Kanal ein Folienschlauch, ein sogenannter Preliner aus Polyethylen (PE) eingebracht, der u.a. verhindert dass noch nicht ausgeh�rtetes Harz mit Grundwasser in Ber�hrung kommt. �ber dem Anfangsschacht wird ein Ger�st aufgebaut, �ber das der Schlauch in den Schacht herabgelassen wird. Am Anfang des Schlauches ist ein Stahlbogen montiert, der nach oben im Ger�st durch ein Hilfsschlauch verl�ngert wird. Der Bogen wird im Schacht vor die Rohr�ffnung positioniert und der Hilfsschlauch mit Wasser gef�llt. Durch den so aufgebauten Wasserdruck beginnt sich der Schlauchliner in den Kanal umzust�lpen. F�r die Sicherstellung dieses Inversionsprozesses muss die Wassers�ule durch Wasserzufuhr konstant gehalten werden. Der Wasserdruck (mind. 0,5 bar entspricht 5 m) bewirkt, dass der Schlauch kontinuierlich an die Rohrwandung gepresst und die Verdichtung des Materials gew�hrleistet ist. Nach Beendigung der Inversion wird hei�es Wasser aus der mobilen Heizanlage durch die bei der Inversion mit eingezogenen Heizschl�uche gepumpt. Im Startschacht befindet sich ein Saugschlauch, um das kalte Wasser in die Heizanlage zu pumpen. So wird ein Kreislauf aufgebaut, der w�hrend der gesamten Aush�rtezeit bestehen bleibt. Das Wasser ist auf mind. 60 � C zu erw�rmen, damit das Harz aush�rtet. Diese Temperatur ist in Abh�ngigkeit von der Nennweite und Wanddicke ca. 4 bis 6 Stunden aufrecht zu erhalten. Nach Beendigung der Aush�rtung ist das Wasser langsam (nat�rliche Abk�hlung) auf eine Umgebungstemperatur (ca. 20 bis 25 � C) abzuk�hlen, um entstehende Spannungen im ausgeh�rteten Rohr zu reduzieren. Warmh�rtung � Aush�rtung mit DampfDie Renovierung von defekten Abwasserkan�len bzw. �leitungen mit dem Schlauchlining-Verfahren mit der Aush�rtung mit hei�en Dampf wird zur Zeit im Nennweitenbereich DN 100 bis DN 450 durchgef�hrt. Der Einbau des Schlauches in den zu sanierenden Kanal erfolgt entweder �ber das o.g. Einziehverfahren oder das Inversionsverfahren. F�r die Inversion der Schl�uche wird u.a. eine sogenannte Drucktrommel verwendet. Der Schlauch wird im umgekrempelten Zustand auf einen Kern in der Trommel aufgewickelt. Die Drucktrommel wird an einen Kompressor angeschlossen und der Schlauch i.d.R. durch Druckluft in den Kanal inversiert. |
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Abbildung 4: Darstellung Drucktrommel in Anlehnung DIBt |
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F�r die Dampfh�rtung sind am Start- und Endschacht spezielle Packer bzw. Verschlussteller mit entsprechenden Anschl�ssen z.B. f�r die Druckmessleitungen und Kondensatleitungen einzubauen. Au�erdem sind im Bereich des Start- und Endschachtes sowie ggf. in den Zwischensch�chten Temperaturmessf�hler an der tiefsten Stelle (im Sohlenbereich) des Schlauches zwischen Altrohr und Schlauch anzuordnen. Nachdem der Schlauch mit Druckluft (ca. 0,4 bar, Nennweiten-, bzw. verfahrensabh�ngig) an die Altrohrwandung gepresst wurde, erfolgt die eigentliche Dampfh�rtung. Der Schlauch wird mit hei�en Dampf durchstr�mt. Dazu ist der Dampfdruck mittels Manometer zu �berwachen. Ein weiteres wichtiges Kriterium sind die Dampftemperaturen. Der Verlauf der Druck- und Temperaturstufen sowie deren jeweilige Dauer sind zu dokumentieren und sind im wesentlichen von der Wandst�rke des Materials abh�ngig. Der Aush�rteprozess gliedert sich in mehrere Phasen, in denen die Dampftemperaturen zu steuern sind. Dabei werden Dampfeintrittstemperaturen zwischen ca. 60 bis 115 � C erzeugt. Nach Beendigung der sogenannten Nachh�rtephase ist der Liner langsam abzuk�hlen. Vor dem Entfernen der Packer muss �berpr�ft werden, ob das entstandene Kondensat ausreichend abgef�hrt wurde, da ggf. in dem Bereich (z.B. Unterbogen im Kanal) der Liner nicht gen�gend aush�rten konnte. In so einem Fall wird die Dampftemperatur wieder entsprechend erh�ht und der Liner erneut ausgeh�rtet. Lichth�rtungDer Begriff Lichth�rtung steht f�r die Aush�rtung eines Harzsystems mit UV-Strahlung. Unter langwelligen UV-Strahlen (auch Sonnenlicht) wird durch Photoinitiatoren ein Aush�rtungsprozess eingeleitet. Diese UV-Technologie wird seit vielen Jahren in verschiedenen Produktionsprozessen angewendet, z.B. im Bereich Lacke (Beschichtungen von Alufelgen mit UV-h�rtendem Klarlack) oder Beschichtungen von M�beln oder Parkettb�den. Im Bereich der Kanalsanierung mit den Schlauchlining-Verfahren kommt die UV-Technologie seit mehr als 10 Jahren zum Einsatz. Die dort verwendeten Harzsysteme sind mit Photoinitiatoren ausgestattet, die auf Wellenl�ngen im Bereich 365 � 420 mm ansprechen. Dieser Wellenl�ngenbereich liegt im nicht sichtbaren Bereich des ultravioletten Lichts. |
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Abbildung 5: UVA-Lichterkette und Spezialpacker Eiprofil |
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Die langwellige Strahlung unterst�tzt u.a. das tiefere Eindringen der Strahlung in das Laminat. Unter der Einwirkung der Strahlung zerfallen die Photoinitiatormolek�le und dies f�hrt zu einer Vernetzungsreaktion, der sogenannten Polymerisation. Ein wichtiger Aspekt bei der Lichth�rtung ist die Wahl der Verst�rkungsmaterialien, da diese Material einen passenden Lichtbrechungsindex besitzen m�ssen. Bei der Lichth�rtung entsteht durch die Polymerisation eine deutliche Erw�rmung des Laminates. Der GFK-Schlauchliner wird in die zu sanierende Leitung mit dem Einziehverfahren eingebracht. Die Schlauchenden werden mit sogenannten Packern bzw. Verschlussstopfen verschlossen. Mit Druckluft wird der Liner an die Wandung des Altrohres gepresst. Der Druck wird dabei m�glichst langsam, in bestimmten Druckstufen erh�ht. Die H�he der �Aufstelldr�cke� ist abh�ngig von der Dimension des Schlauches bzw. von der Nennweite des zu sanierenden Kanals. Im allgemeinen wird ein Aufstelldruck von bis zu 0,3 bar erreicht. Nachdem der Druck eine bestimmte Zeit aufrecht gehalten wurde, ist der Druck abzulassen und eine nennweitenbezogene UVA-Lichtquelle wird am Startschacht in den Liner eingef�hrt. Bei dem Einsatz einer Druckschleuse wird der Druck nicht abgelassen und die Lichtquelle �ber die Schleuse in den Schlauch eingef�hrt. Das Zugseil der Lichtquelle und die Stromversorgungsleitungen werden durch die entsprechenden �ffnungen in den Verschlussstopfen gezogen. Anschlie�end wird der entsprechende Innendruck, auch �Arbeitsdruck� genannt wieder langsam aufgebaut. Sobald die UVA-Lichtquelle eingeschaltet ist, wird diese mit einer bestimmten Aush�rtungsgeschwindigkeit zum Zielschacht gezogen. Diese Geschwindigkeit ist abh�ngig von der Nennweite des Schlauches und der Leistungsf�higkeit der Lampenketten. Ein ungef�hrer Richtwert f�r die Aush�rtungsgeschwindigkeit betr�gt ca. 50 cm /min. W�hrend der Lichth�rtung wird durch die Reaktion des Harzes W�rme erzeugt, dabei entstehen Temperaturen von �ber 100 � C. Die Einhaltung eines bestimmten Temperaturbereichs wird mittels Messsonden, die an der Lichterkette verteilt angebracht sind, kontinuierlich w�hrend des Durchziehens �berwacht. Die Aush�rtung des Liners ist im wesentlichen nach Beendigung des Durchziehens der UVA-Lichterkette abgeschlossen. Nach einer Abk�hlphase wird der Druck abgelassen, die Verschlussstopfen ausgebaut und die Innenfolie, die als Schutzfolie w�hrend der Lichth�rtung diente, entfernt. Historische Entwicklung in 30 Jahren und EntstehungsgeschichteDiese historische Darstellung der Entwicklung der Schlauchlinertechnik soll einen groben �berblick �ber die letzten 30 Jahre geben. Nat�rlich k�nnen bei der heutigen Vielzahl der Verfahren nicht alle Anwendungstechniken und Materialhersteller ausf�hrlich beschrieben und erl�utert werden. In Deutschland gibt es zur Zeit mehr als 30 Anwender von Schlauchlining-Verfahren. 1971 London: Im Stadtteil Hackney wird ein Mauerwerkskanal, ein Mischwasserhauptsammler Eiprofil 610 x 1175 mm, an dem die Fugen stark korrodiert waren, mit dem Schlauchlining-Verfahren als Insituform-Verfahren renoviert. Der Kanal f�hrte h�usliches und industrielles Abwasser. Der Schlauchliner hat eine Wandst�rke von ca. 9 mm und gilt als Referenzobjekt f�r die Nutzungsdauer von Schlauchlining. 1991, also 20 Jahre sp�ter wurde aus den kritischen K�mpferbereichen (gr��ter Radius) Proben entnommen und auf ihre Werte �berpr�ft. Die hierbei festgestellten Durchschnittswerte entsprechen den heute �blichen Anforderungen der Kurzzeitwerte f�r statische Berechnungen. |
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Abbildung 6: Gereinigte Insituform-Materialprobe. Entnommen 20 Jahre (1991) nach dem Einbau, Quelle Sonderdruck bi 3/96 |
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1977/78 Erstes Sanierungsobjekt mit dem Insituform-Verfahren in Deutschland war eine 400 m lange Hydrantenringleitung Nennweite DN 250 aus Stahl bei der Adam Opel AG im Werk Bochum. Der Schlauchliner hatte eine Wandst�rke von 3 mm. Es folgten weitere Sanierungsvorhaben �berwiegend auf Liegenschaften der Industrie. Die Firma Kebaco war in Deutschland der Lizenznehmer des in Gro�britannien entwickelten Insituform-Verfahrens. 1983 In der Gemeinde Barsb�ttel bei Hamburg wird eine Haltung eines Abwasserkanals mit dem Insituform-Verfahren saniert. Im Hamburger Stadtgebiet wird der erste Schlauchliner im September 1983 eingebaut. Der Mischwasserkanal DN 600 aus Betonrohren in der Holzm�hlenstra�e weist Sch�den in Form von Innenkorrosion auf. Der Kanal wird auf einer L�nge von 121 m mit dem Schlauchlining-Verfahren (Insituform-Verfahren) renoviert. |
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Abbildung 7: Liner Holzm�hlenstra�e (HSE) |
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1985 Die
von der KMG (Kanal-M�ller-Gruppe) entwickelte Inliner-Technik wird in den
Markt eingef�hrt. Es handelt sich hierbei um eine Einzieh- und
Einst�lptechnik. Ein harzgetr�nkter Synthesefaserschlauch (Tr�gerschlauch)
bildet in Kombination mit einem Kalibrierschlauch (Inversionsschlauch)
nach seiner Aush�rtung eine statisch tragende Rohrauskleidung. 1988 Das Process Phonix Verfahren wird in einer weiterentwickelten und den europ�ischen Standards angepassten Form in Deutschland u.a. auch f�r die Sanierung von Abwasserkan�len als Freispiegelleitungen eingesetzt. Urspr�nglich diente das in Japan entwickelte Verfahren als erdbebensichere Auskleidung f�r Gasleitungen. In erster Linie werden mit diesem Verfahren Druckrohrleitungen saniert. Das Schlauchmaterial besteht aus rundgewebten Polyestergarnen, auf die eine dem F�rdermedium angepasste Spezialbeschichtung extruiert ist. Der mit Harz getr�nkte Schlauch wird in eine Drucktrommel eingezogen und mittels Druckluft in die zu sanierende Leitung eingekrempelt. Der Schlauchliner wird durch eine gesteuerte Druck- und Temperaturbeaufschlagung mit Dampf aush�rtet. 1989 Das Inpipe-Schlauchlining (Schweden) startet mit einem eigenen Verfahren. Der Schlauch besteht aus geflochtenen Glasfasern und einer Glasfasermatte. Der mit lichth�rtenden Harzen getr�nkte Schlauch wird im Umst�lpverfahren mittels Druckluft vom Schacht aus in die zu sanierende Leitung eingebracht und anschlie�end mit UVA-Licht ausgeh�rtet. In Deutschland verwendet die Firma R+S Rohrtechnik (ehemals Teerbau) dieses Verfahren. 1993 Die Firma Brandenburger startete die Entwicklung des eigenen patentierten Verfahrens Anfang der 90er Jahre. Seit 1993 /94 werden nahtlose GFK-Liner aus speziellen Glasfasermatten bzw. Glasfaserkomplexen gewickelt hergestellt. Der verwendete Glasfaserkomplex ist sehr transparent. Die GFK-Liner werden mit dem Einziehverfahren in den zu sanierenden Kanal eingebracht, mit Druckluft aufgestellt und durch UVA-Licht ausgeh�rtet.1997 gr�ndete Brandenburger f�r die Weiterentwicklung der Lichth�rtetechnik die Firma UV Reline.tec. 1994 /95 Die Firma Teerbau (heute: R+S Rohrtechnik) startet eine eigene Entwicklung mit einem aus mehreren Lagen hergestellten GFK-Liner, der heute unter dem Namen T-Liner angeboten wird. Diese Entwicklung wurde seit 1995 mit der Firma BKP Berolina Polyester GmbH & Co. KG fortgef�hrt. Der T-Liner bzw. der Berolina-Liner ist ein aus mehreren Lagen Glasfasergewerbe und Glasfasermatten und einer Polyestervliesschicht hergestellter Schlauch. Die entsprechenden Glasmatten sind bei der Herstellung des Schlauches mit einer bestimmten �berlappung versehen, damit eine standardm��ige Aufweitung m�glich ist. Voraussetzung ist, dass mindestens drei Glasmatten �bereinander liegen. Der Schlauch wird mittels einer Winde in den Kanal eingezogen, mit Druckluft an die Rohrwandung gepresst und mit UVA-Licht ausgeh�rtet. Die BKP besch�ftigt sich seit der Firmengr�ndung 1961 mit Herstellung von Produkten aus glasfaserverst�rkten Kunststoffen zur Lagerung von wassergef�hrdenden Stoffen wie z.B. S�uren, Laugen oder Heiz�l. Diese Erfahrungen sind nat�rlich in die Entwicklung des Beroliner-Liners zur Sanierung von erdverlegten schadhaften Abwasserleitungen eingeflossen. 2002 Die Hamburger Stadtentw�sserung (HSE) hat bislang in ihrem Abwassernetz ca. 80 km Eiprofile bzw. Sonderprofile und ca. 25 km Kreisprofile mit Nennweiten bis DN 2000 mit dem Schlauchlining-Verfahren renoviert. |
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Literatur:
Ergebnisse der ATV-DVWK-Umfrage �Zustand der Kanalisation in Deutschland� |
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Weitere Informationen bei:
Dipl.-Ing. Christian Schulz |
IKT/BEW-Seminar: Sanierung von Kanalisationsnetzen Heutzutage sind Sanierungskonzepte gefragt, die zwischen Wirtschaftlichkeit und Qualität zu ausgewogenen Lösungen führen. Dieses Spannungsfeld beleuchtet das Seminar "Sanierung von Kanalisationsnetzen" unter verschiedenen Aspekten: Fremdwasser, Schlauchrelining, Berstlining, Schachtsanierung, Hausanschlußstutzen und Eigenkontroll-VO. Termin: 13. Mai 2003 in Essen. Veranstalter sind das IKT � Institut für Unterirdische Infrastruktur und das Bildungszentrum für die Entsorgungs- und Wasserwirtschaft GmbH.
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Gef�rdert wird dieses Seminar vom Ministerium f�r Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen |
Sanierung von Kanalisationsnetzen Strategien und Konzepte für die Praxis |
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Ein erheblicher Anteil der Bauwerke in unseren Kanalisationsnetzen ist sanierungsbedürftig. Allein in Deutschland müssen Netzbetreiber mittelfristig mit Gesamtaufwendungen in dreistelliger Milliardenhöhe rechnen. Konzepte sind gefragt, die im Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit und Qualität zu ausgewogenen Lösungen führen. Dies gilt insbesondere für die Entwicklung geeigneter Sanierungsstrategien und die Auswahl effizienter und sicherer Verfahren. Schließlich sollen Kanalisationsnetze als elementare Bestandteile unserer Infrastruktur auch dauerhaft den an sie gestellten Anforderungen genügen. |
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13. Mai 2003 / 9:00 bis 16:15 Uhr | |
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Seminarleitung Dr.-Ing. Bert Bosseler ist wissenschaftlicher Leiter am Institut für unterirdische Infrastruktur in Gelsenkirchen.
Zielgruppe Unterkunft und Verpflegung |
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Anmeldung
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In der Teilnahmegebühr sind seminargebundene Unterlagen sowie das Mittagessen enthalten. | |
Name.......................................................... Vorname...................................................... Position....................................................... Firma........................................................... Straße......................................................... |
PLZ / Ort..................................................... Telefon........................................................ Fax............................................................. Datum......................................................... Unterschrift.................................................. |
Spätestens 14 Tage vor Veranstaltungsbeginn erhalten die Teilnehmer die Anmeldebestätigung. Nach Erhalt der Rechnung ist die Teilnahmegebühr innerhalb von 10 Tagen zu überweisen. Bei Rücktritt bis sieben Tage vor Veranstaltungsbeginn wird eine Bearbeitungsgebühr von � 25,-- erhoben. Danach ist die volle Teilnahmegebühr sowie 80 % des Betrags für eventuell angemietete Hotelzimmer und bestellte Verpflegung gemäß Rechnung zu zahlen. Alternativ ist ohne zusätzliche Kosten die Benennung eines Ersatzteilnehmers möglich. Rücktritte vom Vertrag sind schriftlich vorzunehmen; telefonische Rücktritte werden nicht akzeptiert. Es gilt das Datum des Poststempels. BEW hat das Recht, eine Veranstaltung kurzfristig telefonisch oder per Fax aus wichtigem Grund wie zum Beispiel der Krankheit eines Referenten abzusagen. | |
Weitere Informationen erhalten Sie unter der Telefonnummer 0201 / 8406-6.
Bildungszentrum für die Entsorgungs- und |