5.4.2.2 Eurotrad, Steckmuffe L, Euroceramic GmbH
     
    Bei der Rohrverbindung handelt es sich um eine Steckmuffe L nach DIN EN 295 [74] bestehend aus Spitzende, Muffe und einer Elastomerdichtung (vgl. Abb. 168 A und B). Die Elastomerdichtung wird über einen, in das Elastomer integrierten Spannring in einer Sicke gegen Verschiebung gesichert (vgl. Abb. 168 C). Im unbelasteten Zustand (vgl. Abb. 168 C) erscheint das Elastomerprofil als Lippendichtung. Beim Zusammenfügen des Rohres klappt das Profil um und wirkt ähnlich einer Kompressionsdichtung (vgl. Abb. 168 D).
     
   

     
   

Abb. 168: Rohrverbindung Eurotrad:

A Längsansicht des Rohres.

B Ansicht des fest eingebauten Dichtmittels.

C Längsschnitt durch die unbelastete Rohrverbindung.

D Längsschnitt durch die belastete Rohrverbindung.

E Maße der Anpressfläche des Dichtmittels.
     
    Die Änderung des Anpressdrucks für die Rohrverbindung unter steigender Scherlast ist in Abb. 169 A bis F dargestellt. Die Versuche wurden ohne eine Scherwegbegrenzung von 6 mm nach DIN EN 295 [74] durchgeführt. Nach dem Zusammenfügen der Rohrverbindung wurde in der unbelasteten Rohrverbindung über den gesamten Rohrumfang ein maßgeblicher Anpressdruck in Höhe von ca. 0,8 bar gemessen (vgl. Abb. 169 A). Die Anpressflächentiefe beträgt ca. 2,54 mm. Bereits nach dem Aufbringen der ersten Scherlaststufe in Höhe von 768 N konnte an der entlasteten Rohrsohle kein Anpressdruck größer 0,1 bar mehr gemessen werden. Bei weiterer Belastung bis zur maximalen Scherlast von 3750 N (vgl. Abb. 169 B bis E) vergrößert sich der Bereich ohne messbaren Anpressdruck deutlich. Bei Einwirken der maximalen Scherlast über eine Zeitdauer von 1,5 Stunden waren keine nennenswerten Änderungen der Anpressdruckverteilung zu erkennen (vgl. Abb. 169 F).
     
   

     
   

Abb. 169: Messung des Anpressdrucks und der Anpressfläche mittels einer Druckfolie [105].

A Ohne Auflast: Gleichmäßiger Anpressdruck in Höhe von 0,8 bar in der Rohrverbindung.

B Laststufe 1: Scherlast in Höhe von 768 N. Kein Anpressdruck in der Rohrsohle.

C Laststufe 2: Scherlast in Höhe von 1539 N. Kein Anpressdruck in der Rohrsohle.

D Laststufe 3: Scherlast in Höhe von 2313 N. Kein Anpressdruck in der Rohrsohle.

E Laststufe 4: Scherlast in Höhe von 3750 N. Kein Anpressdruck in der Rohrsohle.

F Laststufe 4 wird über einen Zeitraum von 1,5 Stunden konstant gehalten. Keine signifikanten Änderungen.