IKT-eNewsletter November 2006 | URL /index.php?doc=652 |
01.12.2006 |
Goldener Kanaldeckel 2006: IKT zeichnet Fachleute aus | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Beinahe Tradition hat die Preisverleihung des Goldenen Kanaldeckels durch das IKT am Jahresende. W�hrend des gleichnamigen IKT-Forums wurden am 22. November 2006 drei Mitarbeiter von Stadtentw�sserungen ausgezeichnet. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Zum f�nften Mal Die Jury hatte bereits zum f�nften Mal die schwierige Aufgabe aus den zahlreichen Bewerbungen drei besonders gute Projekte auszuw�hlen. Ausgezeichnet mit einem Preisgeld, einer Troph�e in Form eines goldfarbenen Kanaldeckels mit einem Durchmesser von 10 cm und einer Anstecknadel wurden zwei Kandidaten aus Nordrhein-Westfalen und ein Kandidat aus Baden-W�rttemberg. Staatssekret�r Dr. Alexander Schink vom NRW-Umweltministerium �berreichte den Preis.
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Erster Platz
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Zweiter Platz
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Dritter Platz
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Preistr�ger Achim Rehm, Gemeinde Schwanau "Ganzheitlicher L�sungsansatz zur Fremdwasservermeidung in der Schmutzwasserkanalisation der Gemeinde Schwanau durch Einbeziehung der privaten Grundst�cksentw�sserungsanlagen" In der Gemeinde Schwanau war der Fremdwasserzufluss in die Schmutzwasserkan�le zu einem Problem geworden. Der Zulauf zur Kl�ranlage stieg von �blichen 450 Kubikmetern am Tag im regenreichen Jahr 2001 bis auf zeitweise 3400 Kubikmeter an. In einem der Ortsteile waren die Schmutzwasserkan�le vollst�ndig und zum Teil bis in die H�user eingestaut. Die Pumpstationen arbeiteten im Dauerbetrieb und aus einigen der Kanalsch�chten quoll Abwasser auf die Stra�e. Fremdwasser im Kanal ist vielfach auch andernorts ein Problem, das einer L�sung harrt und oft nur z�gernd angegangen wird. In Schwanau ergriff Achim Rehm, seit dem Jahr 2000 als Technischer Betriebsleiter im Amt, die Initiative. Unterst�tzt von kompetenten Fachleuten erkannte er, dass nur eine ganzheitliche L�sung unter Einbeziehung der Grundst�cksentw�sserungsanlagen zielf�hrend war. Er �berzeugte die politischen Entscheidungstr�ger der Gemeinde und die Grundst�ckseigent�mer von der Notwendigkeit, das Schmutzwasserkanalsystem insgesamt � �ffentlich und privat � abzudichten. Den Grundst�ckseigent�mern wurde maximale Unterst�tzung bei der Schadenfeststellung und bei der Sanierungsplanung angeboten. Als Sofortma�nahme wurden 600 Sch�chte saniert. Die Sanierung der Kan�le und privaten Leitungen folgt nach entsprechender Schadensfeststellung und Planung der konkreten Ma�nahmen Zug um Zug nach. In einem der vier Ortsteile der Gemeinde sind die Ma�nahmen inzwischen abgeschlossen, in einem zweiten liegt die Sanierungsplanung vor. Der Erfolg ist bereits messbar. Das von Achim Rehm initiierte Projekt f�hrt zu wirtschaftlichen L�sungen und dient im Interesse der B�rger dem Schutz der Umwelt. F�r die Konzeption und die konsequente Umsetzung wird Achim Rehm der erste Preis zuerkannt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Preistr�ger: Ludger Albers, Entsorgungsbetriebe Solingen "Qualit�tssicherung bei Hausanschlusslinern im Stadtgebiet Solingen" Von den Entsorgungsbetrieben Solingen wurde ein ad�quates Konzept f�r die privaten Abwasserleitungen erarbeitet. Im Mittelpunkt steht dabei die Produktqualit�t der eingesetzten Schlauchlinersysteme, die Qualifikation und die Kompetenz der handelnden Personen. Ziel ist es, bei den anstehenden Sanierungsma�nahmen auf den privaten Grundst�cken, ein technisch und wirtschaftlich optimales Ergebnis zu erreichen. Um die Qualit�t der Produkte und der Sanierungsleistung beurteilen zu k�nnen, wurde in Solingen eine Testbaustelle organisiert, an der sich Sanierungsfirmen nach einem �ffentlichen Teilnahmewettbewerb beteiligen konnten. Unter den beengten Verh�ltnissen war es �u�erst schwierig, Probest�cke f�r die mechanischen Pr�fungen zur Qualit�tskontrolle, wie sie im Hauptkanal �blich sind, zu entnehmen. Die Folge waren verf�lschte und unzuverl�ssige Werte der entsprechenden Pr�fparameter auf der Basis nicht repr�sentativer Baustellenproben. Bei der Suche nach einem alternativen Pr�fverfahren f�r den Querschnittsbereich kleiner DN 200 stie� man auf ein in der Kunststoffindustrie etabliertes, im Bereich Schlauchlining jedoch bisher nicht eingesetztes Verfahren: Die "Differential Scanning Calometry", kurz DSC. Die DSC-Analyse erlaubt es, mit sehr kleinen Probest�cken eindeutige Aussagen zur Glas�bergangstemperatur zu treffen, die in guter Korrelation zu den mechanischen Eigenschaften steht. Diese hier nur kurz angerissenen Aktivit�ten aus Solingen verdeutlichen: Hier k�mmert sich der Betreiber des �ffentlichen Kanalnetzes intensiv darum, das der unerfahrene und fachlich �berforderte Grundst�ckseigent�mer nicht mit dem Angebot eines un�berschaubaren Marktes allein gelassen wird. Die zentrale Person in diesem Konzept ist Ludger Albers. Er hat als Verantwortlicher diese Sanierungsstrategie entwickelt und mit gro�em Engagement in die Praxis umgesetzt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Preistr�ger: Udo Gerling, Stadtentw�sserung Pulheim "Einsatz von modernen Fern�berwachungssystemen f�r die technische Ausr�stung von Abwasseranlagen (Prozessleittechnik)" Udo Gerling hatte erkannt, dass es notwendig ist, schnell und umfassend �ber das Geschehen im Kanalnetz informiert zu werden und diese Daten f�r den Betrieb und die Planung des Aus- und Umbaues des Kanalnetzes sowie f�r die von der staatlichen Wasserwirtschaft ben�tigten Informationen zu nutzen. Aufgrund der wirtschaftlichen Erfordernisse, der notwendigen Erf�llung der Verordnung zur Selbst�berwachung der Kanalnetze (S�wV Kan) und zur Verringerung der Umweltbelastung durch die Abschl�ge aus dem Kanalnetz hat er das Projekt gestartet. Es umfasst die gesamten Sonderbauwerke im Kanalnetz der Stadt Pulheim. Er hat sich f�r eine f�r Abwasserkanalnetze neuartige Technik entschieden, die drahtlose �bertragung, zentrale Speicherung und Auswertung der Daten mit den Elementen eines Verwaltungssystems f�r Anlagen und Energiemanagement verbindet. Die vielen in der Fl�chengemeinde Pulheim verteilten Sonderbauwerke sollen mit einer Zentrale kommunizieren. Aus Kostengr�nden verbietet sich ein umfangreiches Kabelnetz. Die wirtschaftlichste und funktionalste L�sung wurde mit dem GPRS (General Packet Radio Services) eines Handy-Netzes gefunden, das rund 7000 Euro pro Jahr gegen�ber einer Telefonverbindung einspart. Da der Markt zur Zeit kaum ausgereifte L�sungen zur Telemetrie, die sich in Abwasseranlagen einsetzen lassen, anbietet, wurde mit dem Institut f�r Automatisierungstechnik der FH K�ln ein Projekt initiiert, indem die Einsetzbarkeit und Sicherheit eines GPRS-Netzes f�r diese Aufgabe untersucht wurde. Die Ergebnisse waren erfolgreich. Bei der Umsetzung des Konzeptes hat Udo Gerling f�r jeden Bauwerktyp spezifische Vorgaben entwickelt, die sich an den allgemeinen Regeln der Technik und an den Erfahrungen des Kanalnetzbetriebes ausrichteten. F�r jedes Bauwerk wurde die Erfassung der Daten, ihre Speicherung und �bertragung sowie die f�r die jeweilige Aufgabe ben�tigten Auswertungen vorgegeben. Udo Gerling hat dieses f�r Pulheim wichtige Projekt erfolgreich gef�hrt und abgeschlossen. Es kann f�r andere Kommunen ein Vorbild sein. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Seminar und Fachausstellung Aber nicht nur zur Preisverleihung kamen die rund 180 G�ste nach Gelsenkirchen. W�hren des gleichnamigen Forums konnten sie sich bei interessanten Vortr�gen zu den Themen Bau, Betrieb und Sanierung von Kanalisationsnetzen informieren.
Fachleute aus verschiedenen Kommunen und dem NRW-Umweltministerium machen den Handlungsbedarf in der Kanalisation zum Thema. Die IKT-Forscher stellten aktuelle Forschungsergebnisse und Ma�nahmen zur Qualit�tssicherung von Vortriebsrohren sowie Kanal- und Schachtsanierungen vor. Wie man das Rohr bettet, so liegt es - innovative Bettungsmittel waren ein weiteres Thema des Forums "Goldener Kanaldeckel 2006". Zum Thema Fremdwasser f�hren interessante G�ste ein moderiertes Streitgespr�ch, das allen Interessen eine Stimme gibt. Motto: �Hart, aber fair�. Begleitend fand eine Fachausstellung in der gro�en IKT-Versuchshalle statt, auf der 38 unterschiedliche Hersteller und Sanierungsfirmen ihre neuesten Produkte und aktuelle Entwicklungen pr�sentierten. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Der Goldene Kanaldeckel 2006 wurde dankenswerterweise von folgenden Firmen finanziell unterst�tzt.
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