IKT-eNewsletter Dezember 2001 | |
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Jetzt für die neue Fremdwassersaison planen Wissen Fremdwasser, Teil 1: Wann messen? Auf den ersten Blick eine triviale Frage: natürlich nachts – im Minimum des Schmutzwasserablaufs, und im Herbst oder Winter, wenn es stark regnet. Aber stimmt das wirklich? Nachts ist unumwunden richtig, weil das Fremdwasser nur isoliert von den anderen Strömen im Kanal bestimmt werden kann. Die letztere Aussage dagegen hat ihre Tücken: Fremdwasser, das hauptsächlich aus dem Grundwasser in den öffentlichen oder privaten Kanal gelangt, ist primär nicht vom Niederschlag, sondern vom Grundwasserstand abhängig. Und der ist systembedingt im Frühjahr – in den Monaten Februar bis April (vgl. Abb. 1) – am höchsten. |
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Außerdem – um die Sache noch etwas komplizierter zu machen – ist Grundwasserhöchststand nicht gleich Grundwasserhöchststand. Klimaschwankungen haben Einfluss auf Temperatur und Niederschlag und bestimmen, wieviel Wasser jedes Jahr neu in den Grundwasserleiter gelangt. Der zweite große Einflussfaktor ist die Nutzung der Grundwasservorräte zur Trinkwassergewinnung und für industrielle Zwecke. Der hohe Wasserverbrauch der 70er Jahre hat unübersehbar eine Delle in der langjährigen Grundwasserganglinie vieler Regionen hinterlassen (vgl. Abb. 1). | |
Wie Sie es nicht machen sollten Angenommen, Sie haben die Jahreswende 1994/95 mit ihren sehr hohen Grundwasserständen unter den Auswirkungen einer verschärften Fremdwasserproblematik mit erheblichen Blessuren überstanden, das Jahr 1995 für Planung genutzt und im Frühjahr 1996 mit Messgeräten und TV-Inspektionswagen im Kanal auf Fremdwasser gelauert. In diesem Fall mussten Sie feststellen, dass Ihr Kanalisationsnetz überhaupt kein Fremdwasserproblem hat. Im Frühjahr 1996 hatte sich der Grundwasserstand nach einem trockenen Sommer und einem trockenen Winter überhaupt nicht erholen können. Die Grundwasserstände waren in vielen Regionen auf ein Rekordtief gesunken (vgl. Abb. 1), undichte Abschnitte der öffentlichen und privaten Entwässerungsleitungen und angeschlossene Hausdränagen lagen buchstäblich auf dem Trockenen. Sie konnten unter diesen Bedingungen einfach kein Fremdwasser finden! |
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Wie es besser geht Prüfen Sie als Erstes, ob Sie ein grundwassersaisonabhängiges Fremdwasserproblem haben. Wenn die Ablaufdaten der Kläranlage in einem Jahr mit hohen Grundwasserständen den typischen Frühjahrshügel zeigen und im Frühjahr 1996 nicht (vgl. Abb. 2), ist der Erfolg aller Maßnahmen entscheidend davon abhängig, dass Sie sicherstellen, bei überdurchschnittlichen Grundwasserständen zu ermitteln. |
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Abb. 2: Typischer Frühjahrshügel in den Ablaufdaten der Kläranlage (links) bei hohen Grundwasserständen, Fehlen bei niedrigen Grundwasserständen (Referenzjahr 1996)
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Besorgen Sie sich eine langfristige Grundwasserganglinie von einer Messstelle, die sich in einem Bereich mit geringem Flurabstand befindet und bestimmen Sie aus dem Daten den mittleren Grundwasserstand in der Region. Ihre Fremdwassermengen- oder Herkunftsermittlungen müssen bei Grundwasserständen durchgeführt werden, die deutlich über diesem Durchschnitt liegen. | ||
Und das ist der Startschuss für Ihre Maßnahmen Lassen Sie die repräsentative Grundwassermessstelle ab sofort (Winteranfang) beobachten: steigt der Grundwasserspiegel zum Ende des Winters deutlich über den langjährigen Durchschnitt an? Wenn Sie das feststellen, geben Sie den Startschuss für die Untersuchungen! Die nachgewiesen hohen Grundwasserstände werden dafür sorgen, dass Sie verwertbare Aussagen aus Fremdwassermengenmessungen und TV-Inspektionen (Herkunft) gewinnen können. Und wenn Sie eine bereits geplante Kampagne trotz niedriger Grundwasserstände nicht mehr abblasen konnten: Sie können eindeutig belegen, warum Sie die Maßnahme wiederholen müssen. Mit dem IKT-Baukasten Wissen Fremdwasser zum Ziel – Teil 2 folgt im nächsten Monat!
Für weitere Informationen Herrn Dr.-Ing. Bert Bosseler |
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