IKT-eNewsletter Mai 2004 | |
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Sanierung von privaten Entwässerungsleitungen, Teil 5: Sanierungsarbeiten | ||||||||
Was ist zu tun, wenn dem öffentlichen
Abwassernetz Fremdwasser aus privaten Hausanschlüssen zufließt? Wie kann
der Netzbetreiber dem meist überforderten Bürger bei privaten Planungs-
und Sanierungsarbeiten helfen? Das IKT steht der Stadt Rheine bei Planung
und Umsetzung ebensolcher Maßnahmen beratend zur Seite. Im vorliegenden
Teil 5 der IKT-eNewsletter-Reihe "Sanierung von privaten
Entwässerungsleitungen: Koordinierung durch den öffentlichen
Netzbetreiber" geht es um die Sanierungsarbeiten. Im Januar diesen Jahres wurden Ihnen im ersten Teil der IKT-Newsletterreihe "Sanierung von privaten Entwässerungsleitungen: Koordinierung durch den öffentlichen Netzbetreiber" einige der grundsätzlichen Ergebnisse des Modellprojekts in der Stadt Rheine vorgestellt. Im zweiten Teil der Serie (Februar 2004) stand dann der rechtliche Hintergrund im Fokus. Fragen zu den Rechten und Pflichten bei der Ableitung von Fremdwasser wurden beantwortet. Zusätzlich wurde die Frage geklärt, auf welcher Grundlage Sanierungsverfügungen erlassen und welche Kosten auf die Abwassergebühr umgerechnet werden dürfen. Im dritten Teil der Serie (März 2004) konnten Sie nachlesen, welche Beratungsleistungen von den Grundstückseigentümern erwartet werden, wie genau die Kosten der Sanierungen im Vorfeld abgeschätzt und wie intensiv die Eigentümer in die Sanierungsplanung einbezogen werden sollten. Der vierte Teil der Serie (April 2004) beschäftigte sich mit den Fragestellungen, welche Methoden zur Bestimmung von Fremdwasserzuläufen eingesetzt werden sollten, was bei der Zulassung von Sachkundigen zu beachten ist, wie eine Gleichbehandlung aller Grundstückseigentümer sichergestellt werden kann, wie durch den geschickten Einsatz von Dichtheitsprüfungen Kosten bei der Sanierung eingespart werden können und wie die Sanierungsmaßnahmen abgenommen werden sollten. Im fünften Teil der Serie geht es nun um die folgenden Fragestellungen:
Alle Angaben beziehen sich auf die Situation der Stadt Rheine (NRW). Dort wurden bei einem Modellprojekt 163 Besitzern von fremdwasserbelasteten Hausanschlüssen die Unterstützung bei der Inspektion sowie u.U. der Planung und Umsetzung von notwendigen Sanierungsmaßnahmen angeboten. |
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Mit welcher Methodenkombination kann ein für alle
Beteiligten erfolgreiches Ergebnis erzielt werden? Vor allem wenn die Reduzierung von Fremdwasser im Vordergrund steht, sollte bei der Sanierungsplanung das komplette private Entwässerungsnetz betrachtet werden. Hierfür kann in der Regel nicht auf ein einzelnes Sanierungsverfahren zurückgegriffen werden; vielmehr müssen mehrere Verfahren kombiniert werden. Bei den in Rheine durchgeführten Sanierungen konnten sehr gute Ergebnisse mit einem kombinierten Einsatz von
erzielt werden. |
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Bild 1: Schlauchlinersanierung über einen Revisionsschacht innerhalb eines Hauses |
Bild 2: Schlauchlinersanierung über den Ablauf eines demontierten Fallrohres |
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Bild 3: Abdichtung eines undichten Bodenablaufes in einem außenliegenden Kellerabgang |
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Welche der oben genannten Verfahren letztendlich wo zum Einsatz kamen, hing auch von der Abstimmung mit den Grundstückseigentümern ab. So zeigte sich, dass z.B. neu verlegte Leitungen oberhalb der Bodenplatte nicht für alle Bewohner eine annehmbare Lösung darstellten. Grundsätzlich aber konnten mit den oben genannten Verfahren immer Lösungen gefunden werden, die sowohl die Grundstückseigentümer zufriedenstellten, als auch zu einem technisch und wirtschaftlich gutem Ergebnis führten. | ||||||||
Wie können Sanierungen an privaten
Entwässerungsleitungen effizient geplant werden? Gerade wenn nicht für alle Leitungen TV-Inspektionen vorliegen, hat es sich als sehr sinnvoll erwiesen, die erforderlichen Maßnahmen direkt in die bei der Ortsbegehung angefertigten Skizzen des Entwässerungsverlaufes einzuarbeiten. Auf diese Art und Weise konnten der ausführenden Fachfirma auch zusätzliche, für die speziellen Belange der Sanierung von privaten Entwässerungsleitungen notwendige Informationen gegeben werden; so z.B. welche Entwässerungsgegenstände abmontiert werden konnten, oder wo ein Wanddurchbruch erfolgen sollte. In Bild 4 ist ein Beispiel für eine solche Arbeitsanweisung dargestellt. In Abhängigkeit von den jeweiligen Inspektions- und Prüfungsergebnissen sind die jeweils notwendigen Arbeiten aufgeführt. |
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Bild 4: Sanierungsplanung für ein Grundstück mit komplexem Leitungsverlauf im Bereich der Grundleitungen |
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Wie sollten die Sanierungen ausgeschrieben werden? Während des Pilotprojektes wurde eine Sammelausschreibung für die Sanierungsmaßnahmen erstellt. Eine Aufsplittung der Ausschreibung für jedes Grundstück stellte sich als zu zeitintensiv heraus. Um den einzelnen Bürgern trotzdem konkrete Kosten nennen zu können, wurden die Kosten pro Grundstück zusätzlich ermittelt. Damit jeder Bürger nach Beendigung der Arbeiten auch wirklich nur die bei ihm angefallenen Arbeiten bezahlen musste, wurden die Aufmaße für jedes Grundstück einzeln von der ausführenden Firma vor Ort direkt bei der Ausführung der Arbeiten erstellt. Die Abschlussrechnungen der ausführenden Firma wurden anschließend für jedes einzelne Grundstück von dem beauftragten Ingenieurbüro geprüft und gegebenenfalls korrigiert. |
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Worauf sollte bei der Firmenbeauftragung geachtet
werden? Bei der Ausführung der Arbeiten kann es im Extremfall vorkommen, dass vier verschiedene Fachbereiche koordiniert werden müssen. So sind u.U. die Arbeiten von
aufeinander abzustimmen. Speziell die Schnittstellen zwischen den einzelnen Fachbereichen erfordern besondere Aufmerksamkeit. Bei den Sanierungsarbieten in Altenrheine wurde daher eine Fachfirma beauftragt, die für alle Arbeitsbereiche Fachpersonal beschäftigte. Werden mehrere Fachfirmen für die einzelnen Bereiche beauftragt, sollte sich bereits im Vorfeld mit allen Beteiligten darüber verständigt werden, wie die Übergangsbereiche auszubilden sind und wie der zeitliche Ablauf so geplant werden kann, dass es zu keinen Verzögerungen kommt. |
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IKT-eNewsletter-Reihe "Sanierung von privaten Entwässerungsleitungen: Koordinierung durch den öffentlichen Netzbetreiber" | ||||||||
Lesen sie in den nächsten IKT-Newslettern zum Thema "Sanierung von privaten Entwässerungsleitungen: Koordinierung durch den öffentlichen Netzbetreiber", mit welchem Personal- und Kostenaufwand zu rechnen ist und wie das Gesamtvorgehen geplant werden kann: | ||||||||
Teil 6: Personal- und Kostenaufwand, Juni 2004
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Teil 7: Handlungsempfehlung, Juli 2004
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Für
weitere Informationen Dipl.-Ing. René Puhl IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur Exterbruch 1 45886 Gelsenkirchen Tel.: 0209 17806-22 Fax.: 0209 17806-88 Email:
puhl@ikt.de |
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