IKT-eNewsletter August 2001 | |
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Fremdwasser-Sanierung: Mit Bürgerbeteiligung zum Erfolg Die Kommunen packen es an: nach Göttingen setzt die nordrhein-westfälische Stadt Rheine Maßstäbe für die Kooperation mit dem Bürger bei der Fremdwassersanierung des öffentlichen und privaten Netzes. Das IKT � Institut für Unterirdische Infrastruktur ist mit einer wissenschaftlichen Dokumentation für einen Leitfaden dabei. Die Stadt Rheine im Kreis Steinfurt (NRW) hat die gesetzlich geforderte Inspektion des öffentlichen Kanalnetzes bereits vollständig abgeschlossen und die Sanierung von Schadstellen aufgenommen. Seit 1998 führt die sie außerdem initiativ ein Vorhaben mit wegweisendem Modellcharakter zur Fremdwasserverminderung in der Kanalisation durch. Erhebliche Fremdwassermengen im Trennsystem des Ortsteils Altenrheine, die nach eingrenzenden TV-Inspektionen eindeutig aus dem privaten Bereich und teilweise aus dem öffentlichen Teil des Hausanschlusssystems in den Schmutzwassersammler gelangen und zwei Pumpwerke hydraulisch überlasten, hatten die Verwaltung veranlasst, einen effizienten Weg zur Lösung der Problematik zu suchen. |
Den Bürger ans Händchen nehmen Rheine hat in der Planungsphase erkannt, dass die Bürger aus Unkenntnis der Sachlage und Misstrauen gegenüber Verwaltung und Dienstleistern auf eine Ordnungsverfügung mit der Einlage von aufschiebenden Rechtsmitteln reagieren würden. Statt dessen hat die Stadtverwaltung den Bürgern Hilfe bei der Koordination der notwendigen Maßnahmen bis hin zur Organisation der Sanierungen im privaten Bereich angeboten. Das Angebot wirkt insbesondere dadurch attraktiv, dass die Kosten für die Maßnahmen durch die Bündelung auf etwa die Hälfte einer Einzelaktion sinken. |
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Know-How-Transfer durch Leitfaden Fremdwasserzuflüsse aus dem privaten Netz, Hausdränagen, die im schlimmsten Fall an den Schmutzwassersammler angeschlossen sind, aber auch am Regenwasserkanal nicht willkommen sind, stellen ein Problem dar, das nicht nur die Stadt Rheine betrifft. An den Erfahrungen der Stadt Rheine mit den Kooperationsmaßnahmen sind auch andere Kommunen brennend interessiert. Rheine hat daher beschlossen, die Ergebnisse der Initiative zu veröffentlichen, und sich inzwischen mit der Bitte um Unterstützung an das NRW-Umweltministerium gewandt. Es ist geplant, die jetzt anlaufende Sanierungskoordination von 40 privaten Hausanschlussleitungen durch die Kommune minutiös wissenschaftlich zu begleiten und die hier gesammelten Erfahrungen zusammen mit den bereits vorliegenden Ergebnissen in einem Leitfaden zu bündeln, der allen Kommunen in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung gestellt werden soll. Federführend bei der Erstellung des Leitfadens wird das IKT sein � den Input liefern Praktiker einer Kommune, die mit ihrer Initiative wegweisend im Vordergrund steht.
F�r weitere Informationen
Frau Dr. Sabine Cremer |
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