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IKT-LinerReport 2007: | ||||||||
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Erfreuliche Entwicklung: Der diesjährige IKT-LinerReport vermeldet höhere Qualitätsniveaus auf Baustellen. Prüfergebnisse sind im Durchschnitt besser geworden. Die Qualitätsdebatte zeigt Wirkung. Der Schlauchliner-Markt durchlebt seit geraumer Zeit eine intensive Qualitätsdebatte. Gut 25 Jahre nach Einführung dieser Sanierungstechnologie in Deutschland wird lebendiger denn je diskutiert. Dies ist nicht verwunderlich, hat sich Schlauchlining doch als das führende Renovierungsverfahren für Abwasserleitungen etabliert. Es steht in direkter Konkurrenz zur Erneuerung und hat sich mittlerweile einen sehr ansehnlichen Marktanteil erkämpft (ca. 20% des Gesamt- und ca. 80% des Renovierungsmarkts). Dieser Erfolg ist u.a. dadurch möglich, dass man den Kunden gleich gute Eigenschaften und Lebensdauern wie bei Neurohren zusichert, dies aber zu meist geringeren Kosten. | ||||||||
Qualität sichert Wirtschaftlichkeit Bei der Qualitätssicherung haben Schlauchliner jedoch einen systembedingten Nachteil gegenüber werksseitig produzierten Rohren. Sie werden vor Ort auf Baustellen hergestellt, also i.d.R. unter deutlich schwierigeren Produktionsbedingungen als in einem Rohrwerk. Daher werden die Endprodukte einer strengen Qualitätsprüfung unterzogen. Aus den ausgehärteten Linern werden Stichproben entnommen und im Prüflabor untersucht. Denn: Werden bei einer Sanierungsmaßnahme die zugesicherten Eigenschaften nicht erreicht, so wird die avisierte Nutzungsdauer fraglich und somit auch die gesamte Wirtschaftlichkeit der Sanierungsmaßnahme. | ||||||||
Transparenz Zu der kontroversen Qualitätsdebatte trägt zweifelsohne auch der jährliche IKT-LinerReport bei, der hiermit zum vierten Mal vorgelegt wird. Ziel ist es, Transparenz zu schaffen und den Auftraggebern eine objektive Übersicht der tatsächlich erzielten Schlauchliner-Qualitäten zu geben. Dazu wird die umfangreiche Liner-Datenbank der unabhängigen und neutralen IKT-Prüfstelle für Bauprodukte ausgewertet. Daraus ergibt sich ein umfassendes Gesamtbild der tatsächlich auf Baustellen erzielten Schlauchliner-Qualitäten. | ||||||||
Datenbasis Der IKT-LinerReport 2007 umfasst den Prüfzeitraum Januar bis Dezember 2007 und beruht auf insgesamt knapp 1.000 Baustellenproben. Erstmals fließen nicht nur Ergebnisse aus Deutschland, sondern auch aus dem europäischen Ausland ein – bei gleichen Prüfstandards für alle. Um statistische Ausreißer zu vermeiden, sind nur Sanierungsfirmen berücksichtigt, für die mindestens 25 Linerproben von fünf verschiedenen Baustellen vorliegen. Im Berichtszeitraum erfüllen 16 Sanierungsfirmen (siehe Tab. 1) diese Mindestanforderung, fünf mehr als im Vorjahr. Bei Wiederholungsprüfungen gilt das zuletzt festgestellte Ergebnis, sofern diese Prüfungen ebenfalls im IKT stattfanden. | ||||||||
Soll-Ist-Analyse Die eingesandten Baustellenproben werden in der IKT-Prüfstelle auf zwei zentrale Schlauchliner-Eigenschaften hin untersucht: Standsicherheit und Wasser-Dichtheit. Für erstere werden mechanische und geometrische Kennwerte bestimmt, im Einzelnen:
Die ermittelten Kennwerte werden im Zuge einer Soll-Ist-Analyse mit vorgegebenen Mindestwerten verglichen. Eine Prüfung ist bestanden, wenn der Sollwert nicht unterschritten wird. Die Ergebnisse sind in den Tab. 2 bis 4 aggregiert dargestellt. | ||||||||
E-Modul und Biegefestigkeit Die Sollwerte für E-Modul und Biegefestigkeit beruhen auf: a) den Kennwerten aus der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt), sofern das Linersystem das Zulassungsverfahren erfolgreich absolviert hat; bzw. b) baustellenspezifischen Mindestvorgaben des Auftraggebers für seine konkrete Sanierungsmaßnahme; diese können von der DIBt-Zulassung abweichen. | ||||||||
Wanddicke und Wasser-Dichtheit Wanddicken-Sollwerte werden anhand statischer Berechnungen festgelegt oder vom Auftraggeber vorgegeben. Die Eigenschaft Wasserdichtheit wird heutzutage nach der APS-Prüfrichtlinie (vgl. www.ikt.de) bestimmt. Dabei lautet das Resultat entweder „dicht“ oder „undicht“ (Ergebnisse siehe Tab. 5). | ||||||||
Vertragliche Vereinbarungen Die mechanischen Sollwerte und die Anforderung der Wasserdichtheit sind üblicherweise Bestandteil der vertraglichen Vereinbarung zwischen Auftraggeber und Sanierungsfirma. Immer mehr Verträge sehen für den Fall der Sollwert-Unterschreitung bzw. Undichtigkeit genau festgelegte Sanktionsmechanismen vor, zum Beispiel in Form von Nachbesserungspflichten oder Preisabschlägen. Daher kommt den Laborprüfungen von Schlauchlinern eine große Bedeutung zu. | ||||||||
Die Prüfkriterien im Überblick E-Modul (Kurzzeit-Biegemodul)
Ergebnisse: siehe Tab. 2 | ||||||||
Wanddicke (mittlere Verbunddicke)
Ergebnisse: siehe Tab. 4 | ||||||||
Biegefestigkeit (Kurzzeit-σfb)
Ergebnisse: siehe Tab. 3 | ||||||||
Wasser-Dichtheit (nach APS-Richtlinie)
Ergebnisse: siehe Tab. 5 | ||||||||
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Gesamtbild der Prüfergebnisse 2007 Aus den Prüfergebnissen 2007 ergibt sich ein insgesamt positiveres Bild als im Vorjahr. Bei allen vier Prüfkriterien erhöhen sich die Mittelwerte über alle Proben um beachtliche 4 bis 9 Prozentpunkte (siehe Tab. 7). Einen regelrechten Sprung nach vorne macht die Gruppe der Nadelfilz-Liner. Ihre Mittelwerte verbessern sich um rund 7 bis 15 Prozentpunkte, bleiben jedoch bei Wasser-Dichtheit, E-Modul und Biegefestigkeit unter den Gesamtmittelwerten. Lediglich bei der Wanddicke sind sie deutlich überdurchschnittlich. Auch die GFK-Liner verbessern sich im Durchschnitt, jedoch sind die Steigerungen hier deutlich bescheidener als bei den Nadelfilz-Linern, wenngleich von einem höheren Ausgangsniveau. Sorgenkind bleibt wie in den Vorjahren die Wanddicke, die unter dem Gesamtdurchschnitt liegt. Allerdings offenbart ein Blick auf die Einzelergebnisse (siehe Tab. 2 bis 5) z.T. sehr divergierende Leistungen der Sanierer. Manche Leistung wurde besser, andere schlechter als im Vorjahr. Gleiches gilt für die Aufschlüsselung nach Linertypen (siehe Tab. 6)
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Fazit Erfreulich ist das im Jahr 2007 insgesamt höhere Qualitätsniveau bei Schlauchlinern. Inwieweit die Verbesserungen gegenüber 2006 einen langfristigen Trend begründen oder lediglich Einmaleffekte sind, bleibt noch abzuwarten. Eine ganze Reihe von Signalen aus dem Markt deutet allerdings darauf hin, dass die Sanierungsfirmen die andauernde Qualitätsdebatte sehr ernst nehmen. Es wird an Produkt- und Verfahrensinnovationen gearbeitet und die in den bisherigen IKT-LinerReporten aufgezeigten Schwachstellen werden zielgerichtet angegangen. Diese konstruktiven Reaktionen der Sanierungsbranche sind ausdrücklich zu begrüßen und zu ermuntern. Denn eines ist sicher: die Auftraggeber wollen die Schlauchliner-Technologie. Auch in den nächsten Jahren bleibt schließlich viel zu sanieren, und dafür werden zuverlässige Verfahren benötigt. Doch sind Netzbetreiber bei der Qualitätsfrage erheblich sensibler als in früheren Jahren – die Qualitätsdebatte wirkt. | ||||||||
Dipl.-Ök. Roland W. Waniek |
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